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Wohin geht’s?

Informationsbeauftragte
Saskia Richter

Schwerpunkte: Online-Kommunikation und Soziale Medien, Event-Management

Saskia Richter
In welche Richtung bewegen wir uns? Dies scheint die Frage der Stunde zu sein. Ob in Politik und Gesellschaft, mit Blick auf Digitalisierung und KI, aber auch für uns als Kirche – überall fragt man sich: «Wohin geht’s eigentlich?» So genau weiss das gerade eigentlich niemand. Nur eins ist klar, es geht weiter.
07. Februar 2025

Der Februar startete richtungsweisend. Dass die Unterstützung der anerkannten Religionsgemeinschaften mit insgesamt 300 Millionen Franken in der Periode 2026 bis 2031 weitergeht, hat viele aufatmen lassen. Diese News zur lang diskutierten Abstimmung des Kantonsparlaments Zürich sind eigentlich keine Neuigkeiten mehr, da sie bereits in zahlreichen Medien von der NZZ, über SRF bis hin zu kath.ch ausführlich besprochen wurden.

Den ein oder anderen hat vielleicht die Unterstützung von nicht anerkannten Religionsgemeinschaften wie Muslime oder orthodoxe christliche Gemeinden durch die Zürcher Kirchen mit jährlich zwei Millionen Franken überrascht. Bei der Abstimmung im Parlament sorgte das für heisse Debatten. Allerdings bedarf es dafür bei der katholischen wie bei der reformierten Kirche noch der Zustimmung der Synoden. Allenfalls kommt es sogar noch zu einem fakultativen Referendum.

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 Nicht sehr weit kommen wir, wenn wir auf die aktuelle kirchliche Entwicklung blicken. Neben den rückläufigen Mitgliederzahlen wird in den nächsten bis zu zehn Jahren auch das Personal drastisch abnehmen. Viele der aktuellen Mitarbeitenden werden in den kommenden Jahren in Pension gehen. Neues Personal kommt kaum nach.

SRF bringt morgen einen Podcast zum Thema mit dem Titel «Pfarrer gesucht: Wie Personalmangel die Kirche zum Wandel zwingt». Der Beitrag von Nicole Freudiger, die auch schon unseren Filmpreis der Kirchen am ZFF moderierte, zeigt auf: «Es tut sich was. Doch reicht das, um dem Personalmangel Herr zu werden? Und wie nachhaltig ist der Wandel angesichts der erodierenden Basis?»

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Wohin soll’s gehen? Diese Frage steht auch im Raum, wenn wir auf unsere Kirchgengebäude schauen. Denn mit weniger Mitgliedern werden auch viele kirchliche Gebäude nicht mehr benötigt beziehungsweise sind zu gross zur Alleinnutzung. In einem Interview mit katholisch de im Anschluss an ein Seminar zum Thema Zukunft der Pfarreien Ende Januar hat Pater Martin Werlen einen interessanten Impuls zu Kirche und Kirchenräumen gegeben:


«…ist mir klargeworden, dass wir von Kirche sprechen und ein Gebäude meinen. Ich habe daraufhin in einem Artikel geschrieben, warum ich nie mehr in die Kirche gehe: Ich bin mit der Taufe einmal in die Kirche gegangen und das reicht, weil ich jetzt drin bin. Und wenn ich die Kirche nicht mehr als Gemeinschaft von Gläubigen, sondern als Gebäude wahrnehme, dann ist auch klar, dass es Probleme gibt, wenn ich eine Bank herausnehme.»

Für mich ein Interview, dass wirklich zum Nachdenken über die Kirche der Zukunft angeregt hat. Werden wir uns weiterhin hauptsächlich über Strukturen und Gotteshäuser definieren oder werden wir, wie in den Anfängen, Kirche wieder mehr als Gemeinschaft verstehen, in der wir ganz neue Formen des Miteinanders erleben und ausprobieren?

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Die Uni Bern hat hierzu übrigens eine interessante Datenbank erstellt. Hier finden sich kirchliche Gebäude in der gesamten Schweiz, die bereits umgenutzt werden.

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Ganz neue Horizonte für die Kirchen bietet auch Künstliche Intelligenz. Die Einsatzmöglichkeiten sind mannigfaltig. Von der administrativen Unterstützung der Gemeindearbeit durch Chatbots, Verfassen oder Zusammenfassen von Protokollen oder Sitzungen bis hin zum Support der Seelsorge. Alles ist vorstellbar.
 
Gestern durfte ich bei einem Netzwerktreffen ein KI-Seelsorgetrainingstool testen. Es war faszinierend, wie real eine Beratungssituation mit einem Bot nachgestellt werden konnte. Die KI gab eine Problemsituation vor, auf die man als Seelsorgender wie im persönlichen Gespräch antwortete. Auf die Antwort folge eine Reaktion des Bots, auf die man wieder einging. Die digitale Stimme stellte dabei Emotionen nahezu realitätsgetreu dar. Das Ganze ging so lange, bis man als übende Person das «Gespräch» durch ein vorgegebenes Codewort beendete.
 
Die rasche Entwicklung von KI mag uns vielleicht manchmal noch Angst machen. Aber sie bietet auch ein enormes Potential. Und wenn wir die Möglichkeit haben, uns einzubringen und die Entwicklung demokratisch mitzugestalten, wäre das doch umso wertvoller.

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Auch in der Partnerschaft stellt sich immer mal wieder die Frage nach dem «Wohin». Der Valentinstag, nächste Woche, ist eine gute Gelegenheit, Zeit zu investieren und die Beziehung zu stärken.

Die Pfarrei St. Katharina in der Wehntalerstrasse in Zürich bietet allen frisch Verliebten und langjährigen Liebenden am 15. Januar einen ganzen Abend voller Liebe inklusive Candlelight-Dinner. Und vielleicht gibt es auch in Ihrer Pfarrei ein besonderes Angebot zum Valentinstag.

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Liebe ist ein gutes Schlusswort. Bevor ich Sie ins Wochenende verabschiede, möchte ich noch kurz auf die Sonntagsmatinee mit Markus Muff am 16. Februar in der Paulus Akademie zum Thema «Wie geht Frieden?» hinweisen.

Unser Newsletter macht im Zuge der Skiferien eine kleine Pause und ist am 28. Februar wieder für Sie da. Wohin Sie auch gehen während dieser Zeit: Machen Sie es gut.

Ihre Saskia Richter

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Der Inhalt dieses Newsletters gibt die persönliche Meinung des Autors oder der Autorin wieder. Diese muss nicht in jedem Fall der Meinung der Katholischen Kirche im Kanton Zürich entsprechen.

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