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Und Action!

Informationsbeauftragte
Saskia Richter

Schwerpunkte: Online-Kommunikation und Soziale Medien, Event-Management

Saskia Richter
Über zu wenig Action können wir uns in der katholischen Kirche wahrlich nicht beklagen. Die Zahl der zu erzählenden Geschichten sprengt das Format des Newsletters und würde für mehrere Filme ausreichen. Darunter jedoch nicht nur Negatives, sondern auch viele Aktionen und Initiativen zum Wohle von Menschen und Natur.
17. Mai 2024

Die am Mittwoch, 15. Mai, gestarteten Aktionstage Behindertenrechte sind ein anschauliches Beispiel für solch eine positive Aktion. Obwohl wir in der Schweiz in diesem Jahr bereits das zwanzigste Jubiläum des Behindertengleichstellungsgesetzes und zehn Jahre UNO-Behindertenrechtskonvention feiern, tun sich Frau und Herr Schweizer immer noch schwer mit der Inklusion. Ob daheim, im öffentlichen Raum und Verkehr oder am Arbeitsplatz – Menschen mit Behinderung stehen in allen Lebensbereichen grossen Herausforderungen gegenüber oder erfahren Diskriminierung.

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Einen Monat lang, bis zum 15. Juni, stellen die unterschiedlichen Initiativen der Aktionstage in der ganzen Schweiz nun Menschen mit Behinderungen und ihre Rechte in den Fokus. Ziel ist eine inklusive Zukunft, in der Gleichstellung, Partizipation und Zugänglichkeit oberste Priorität haben. 

Auch in Zürich finden zahlreiche Aktionen statt. So sind beispielsweise seit gestern die Werke von Kunstschaffenden mit und ohne Beeinträchtigung in der Predigerkirche ausgestellt. Von Skulpturkunst bis hin zu Zeichnungen bietet die abwechslungsreiche Ausstellung «Kunst und Inklusion» allen Kunstinteressierten ein breites Werkspektrum. Ein Besuch lohnt sich.

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Natürlich wird auch die Katholische Behindertenseelsorge mit einigen Aktionen vertreten sein und so die Anliegen von Menschen mit Beeinträchtigung sichtbarer machen und aufzeigen, wie Inklusion funktionieren kann. Den Auftakt macht der beliebte inklusive Pilgertag am nächsten Samstag, 25 Mai. Gemeinsam machen sich Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, gemäss dem Motto der Behindertenseelsorge «Das Leben besteht aus Begegnungen. Mach mit!», auf den Weg nach Luthern Bad. Zwei Veranstaltungen in der Paulus Akademie runden das Aktions-Programm der Behindertenseelsorge ab. Am Freitag, 7. Juni, wird eine inklusive Gedenkfeier gehalten und am Samstag, 8. Juni, findet die Tagung «Selbstbestimmt leben» statt.

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Unsere Welt scheint immer aggressiver zu werden. Ich habe das Gefühl, Wut, Angst und im Gegenzug Resignation greifen um sich. Ob es in der Welt heute wirklich gewalttätiger zugeht als auch schonmal oder ob es die überall und zu jederzeit zugänglichen Medien sind, die vor allem reisserische Informationen gern aufgreifen und gross aufbauschen, kann ich nicht sagen. Fakt ist jedoch, Angst, Unkenntnis aber auch Falschinformationen führen zu Ablehnung und Abwertung.

Dem entgegenwirken können Begegnungsräume und der konstruktive Austausch. Das Projekt «Interreligiöser Dialog und Interreligöse Kooperation» der Kantonalen Kinder- und Jugendförderung, okaj Zürich, möchte den interreligiösen Dialog unter jungen Menschen fördern und so die Zusammenarbeit stärken. Durch die Begegnung und das Kennenlernen der vermeintlich «anderen Seite» erleben die jungen Leute sich gegenseitig als Menschen wie du und ich mit Träumen, Ängsten und auch Vorbehalten kennen, die durch den Austausch entkräftet werden können. Ich finde das Projekt eine ausgezeichnete Möglichkeit für die Arbeit an einer umfänglicheren und friedvolleren Zukunft.

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Gestern, am Internationalen Tag des friedlichen Zusammenlebens, hätte im Rahmen des Projekts ein gemeinsames Essen mit jungen Menschen unterschiedlicher Religionen stattfinden sollen: gerade mit Blick auf den aktuellen Israel-Palästina-Konflikt eine grosse Chance. Leider wurde die Tischgemeinschaft aufgrund fehlender Anmeldungen und Angst vor Konfrontation abgesagt. Sehr schade, wie ich finde. Bleibt zu hoffen, dass dies kein Zeichen dafür ist, wie die interreligiöse Zusammenarbeit in Zukunft aussehen wird.

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Wo wir gerade beim wichtigen Thema interreligiöser Dialog sind. Das Zürcher Forum der Religionen lädt ab kommenden Dienstag, 21. Mai, zu einer Veranstaltungsreihe über die Schöpfungsgeschichten in den Religionen ein.

Unter dem Titel «Vom Anfang der Welt» geben Spezialistinnen und Spezialisten der verschiedenen Religionsgemeinschaften an fünf Abenden bis Anfang Juni Einblicke in jüdische, buddhistische, hinduistische, christliche und muslimische Geschichten, Mythologien und Kosmologien rund um das Thema Schöpfung und über deren Bedeutung für das Glaubens- und Alltagsleben.

Die Reihe wird mit der Schöpfungsgeschichte des Judentums in der Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft IRG eröffnet. Am Montag, 3. Juli, findet ihr Abschluss mit der Schöpfungsgeschichte in der tamilischen Moschee EIMF Masjid Al-Rawdah statt. Ob es Zufall ist oder gekonnt geplant, kann ich nicht sagen. Fest steht jedoch, dass Sie sich schnell anmelden sollten, wenn Sie an einem der Abende dabei sein möchten, denn die ersten beiden Veranstaltungen sind bereits ausgebucht.

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Zurück zum Thema Action bzw. Aktion. Die wünscht sich unser Kollege Simon Spengler von der Katholischen Kirche beziehungsweise den Bischöfen. In einem Interview mit der Journalistin Annalena Müller, das morgen in der NZZ erscheinen wird, spricht er gemeinsam mit dem ehemaligen Grossmünsterpfarrer Christoph Sigrist über die Bedeutung von Pfingsten und dessen Relevanz für unsere moderne Gesellschaft.

Ich durfte einen Vorabblick auf das Interview werfen. Ein wirklich aufschlussreiches, aber auch kontroverses Dreiergespräch über die Grundlagen der Kirche und darüber, wie die christliche Botschaft die Menschen heute noch erreichen kann.

Ein kleiner Ausschnitt für alle, die sich nicht bis morgen gedulden können: «Das Ziel ist nicht, dass 2025 wieder ein Pfarrer, Theologe oder Bischof in der NZZ erklärt, was Ostern und Pfingsten bedeuten. Das Ziel wäre, dass es einen Bericht gibt über die Pfingstmesse des Churer Bischofs, die nicht in der Kathedrale, sondern im Ausschaffungsgefängnis stattfindet (…) wenn er es schafft, dort zu bestehen, wenn er ihnen in ihrer Hoffnungslosigkeit etwas zu sagen hat, dann hat er Ostern und Pfingsten verstanden und kann die Botschaft auch vermitteln», antwortet Simon Spengler auf die Frage, was der Weg wäre, die Menschen mit der christlichen Botschaft wirklich zu erreichen.

Wer mehr wissen möchte, liest morgen die Onlineausgabe der NZZ oder holt sich ganz traditionell die Druckversion.

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Und Action!, heisst es dieses Wochenende auch in der katholischen Pfarrei St. Georg in Küsnacht-Erlensbach. Denn erstmals in der Pfarreigeschichte überträgt SRF am Pfingstsonntag, 19. Mai, den Gottesdienst live aus der Pfarrkirche.

Eine gute Gelegenheit für die Gemeinde, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren und aufzuzeigen, dass die christliche Botschaft auch für unsere heutige Gesellschaft noch von Bedeutung ist. 

Pfarrer Karl Wolf wird in seiner Predigt an die Kraft des Heiligen Geistes für die Jünger Jesu damals, aber auch für uns Menschen heute erinnern. Die Klänge des Kirchenchors und des Bläserensembles unter der Leitung von Joachim Schwander sowie die Orgelkünste von Nathan Schneider runden dieses besondere Gottesdiensterlebnis ab.

Wer gerne Festgottesdienste feiert und schon immer mal im Fernsehen zu sehen sein wollte, macht sich am Sonntag also auf nach Küsnacht. Der Gottesdienst beginnt um 10 Uhr. Einlass ist bereits ab 9.30 Uhr.

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Hier spielt die Musik. Diese Woche gab und gibt es gleich über mehrere musikalische Ereignisse zu berichten. Mit dem Sieg von Nemo am Eurovision Song Contest letzte Woche steht die Schweiz ein wenig Kopf. Zum ersten Mal nach 1988, damals gewann die Kanadierin Celine Dion für uns, hat ein Schweizer Künstler den ESC-Pokal wieder ins Land geholt. Beim Finale im schwedischen Malmö gab es zahlreiche Anspielungen auf katholische Frauenfiguren, die teils für Kontroversen sorgen. Gleichzeitig rückt der Sieg des nonbinären Nemo eine Debatte wieder ins Licht, die einige lieber im Dunkeln belassen hätten.


«Wir freuen uns, wenn Nemo Zugang zu queeren Themen in Kirche vereinfacht»,


betont Mentari Baumann, Geschäftsführerin der «Allianz Gleichwürdig Katholisch», die sich für die Gleichberechtigung in der römisch-katholischen Kirche einsetzt.

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Etwas Neues gewagt hat auch die Evangelische Heiliggeistkirche in Heidelberg. Mit einem Taylor Swift gewidmeten Popgottesdienst wollte die Citykirche die christliche Botschaft modern interpretieren. Die in einem katholischen Umfeld aufgewachsene Sängerin war zwar nicht persönlich anwesend. Jedoch fanden ihre lyrischen, frauenrechtsgeprägten Texte Eingang in die Predigt, Fürbitten und auch die Lieder.

Ob Popgottesdienste die Zukunft sind, vermag ich nicht zu sagen. Fest steht jedoch, dass Musik berührt und auch über Grenzen und Sprachen hinweg verbindet.

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Dass Musik verbindet, das spürt man auch beim Festival «Vorstadt Sounds» auf dem Gelände der Pfarrei St. Konrad. Das kleine, feine Musikerlebnis mit über zwanzig Bands zieht bereits seit einigen Jahren Jung und Alt an den Rande Zürichs. Neben Newcomern begeistern auch etablierte Künstlerinnen und Künstler aus Zürich einen Abend lang das Publikum.

Wer also am kommenden Freitag, 24. Mai noch nichts vorhat, ist herzlich eingeladen, in St. Konrad vorbeizuschauen und Musik und Gesellschaft zu geniessen.

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Dieses Wochenende steht erst einmal Pfingsten vor der Tür. Das Fest, das die Gründung unserer Kirche markiert. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein angenehmes, langes Pfingstwochenende.


Ihre Saskia Richter

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Der Inhalt dieses Newsletters gibt die persönliche Meinung des Autors oder der Autorin wieder. Diese muss nicht in jedem Fall der Meinung der Katholischen Kirche im Kanton Zürich entsprechen.

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