Über uns

Vom Träumen und anderen Geschichten

Informationsbeauftragte, stellvertretende Bereichsleiterin
Sibylle Ratz
Sibylle Ratz
Diese Woche geht es um Träume und den Griff nach den Sternen in Forschung, Entwicklung und in unserer Gesellschaft.
31. August 2023

«I have a dream»: Vor 60 Jahren am 28. August 1963 beim Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit hielt Martin Luther King vor mehr als 250'000 Menschen vor dem Lincoln Memorial in Washington, D.C., seine berühmte Rede. Die Rede befasste sich mit den damals wichtigsten Forderungen der Bürgerrechtsbewegung für die Gleichstellung der Afroamerikaner in Form einer Zukunftsvision für die Vereinigten Staaten. Der Jahrestag hat mich, ganz unbescheiden, zu diesem Newsletter inspiriert, über Träume, den Griff nach den Sternen und anderen Geschichten dieser Woche, die mich auf die eine oder andere Weise berührt haben.

 

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Ich habe einen Traum, dass
… in der Welt nur noch Frieden herrscht
… kein Hunger und kein Leid existiert
… dass es keine Kriege mehr gibt
… es keinen Neid gibt
… dass alle Menschen gleichberechtigt, gleichwürdig und anerkannt sind
… dass es viel mehr Umarmungen und mehr Herzlichkeit gibt
… dass die katholische Kirche inklusiver und gleichwürdiger wird
… dass die vielen Opfer von dem unsäglichen Machtmissbrauch und dem furchtbaren sexuellem Missbrauch ernst genommen werden und Ihnen – endlich – die dringend nötige Gerechtigkeit wiederfährt
… dass sich die katholische Kirche derart transformiert, dass sexuelle Missbräuche und Machtmissbrauch nicht mehr ungestraft möglich sind.

Das sind einige meiner Träume, für die ich in meinem engsten Umfeld versuche, meinen bescheidenen Beitrag zu leisten. Dies seit exakt einem Jahr auch in der katholischen Kirche im Kanton Zürich und in der Hoffnung, dass die Transformation zu einer erneuerten, gestärkten Kirche gelingt!
Was sind Ihre Träume? Schreiben Sie uns!

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Schöpfungszeit: Heute ist Beginn der «Schöpfungszeit». Die ökumenische Aktion Schöpfungszeit wird seit einigen Jahren vom 1. September bis zum 4. Oktober begangen. Sie steht für christliches Engagement zur Bewahrung der Schöpfung. «Für das Klima hoffen, heisst handeln» lautet der Slogan der diesjährigen Aktion. Die Hoffnung ist in der Krise. Klimaangst macht sich unter Jugendlichen weltweit breit. Was können die Kirchen beitragen, damit unsere Gesellschaft die Hoffnung nicht verliert und sich an der Gestaltung einer lebenswerten Zukunft beteiligt?

Am Ende bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe (1. Kor 13), schreibt der Apostel Paulus. Die Liebe aber ist die Grösste. Christinnen und Christen setzen sich aus Liebe für die Schöpfung und die Menschen ein. Nicht nur als Einzelne sind wir gefordert. Die ganze Gesellschaft muss Verantwortung übernehmen.

Schauen Sie rein bei Nachhaltig leben,  Schöpfungszeit und Christinnen für Klimaschutz.

 

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Käthe Kollwitz: «Kriege sind etwas für Helden und Kunst feiert die Sieger», steht in einem Bericht zur Ausstellung. Käthe Kollwitz (1867–1945) durchbrach diese scheinbare Logik und richtete ihren Blick auf die Unterdrückten, die Zivilgesellschaft, das intime Leiden. «Stellung beziehen» im Kunsthaus Zürich vermittelt ihre akribische Suche nach dem Wesentlichen.

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Bischof Gmür: Vor kurzem veröffentlichte der «Beobachter» einen Missbrauchsfall im Bistum Basel, wo einiges schiefgelaufen ist und nicht so funktionierte, wie es sollte. Gmür gibt zu, falsch gehandelt zu haben. Aber heute lese ich, dass offenbar noch niemand daran gedacht hat, mit dem Opfer direkt Kontakt aufzunehmen. Really? Was werden wir – mindestens in einer aus meiner Sicht guten Erziehung gelehrt? Um Entschuldigung zu bitten. Nicht einfach ein «mea culpa» und zur Tagesordnung übergehen. Dringend nötig ist eine aufrichtige, von Herzen kommende Bitte um Entschuldigung von Bischof Gmür höchstpersönlich, damit auch ein Verzeihen und Heilen möglich ist. Es bleibt die Hoffnung, dass aus diesem Fehltritt die anderen Bischöfe und Verantwortlichen ihre Lehren ziehen. Und auch Bischof Gmür. Ich denke, er kennt die Adresse von Frau Nussbaumer (Denise Nussbaumer* in kath.ch: «Nein. Ich kenne zwar die Stellungnahme des Bistums, aber von dieser habe ich aus den Medien erfahren. Bei mir persönlich hat sich das Bistum nicht gemeldet.»). Ein direktes Gespräch von Bischof Gmür ohne wenn und aber wäre nichts als anständig. Lieber spät als nie. Heinomoll!

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Philippa Rath: Die Freude des Tages für mich heute ist, dass die Ordensschwester Philippa Rath den diesjährigen Edith-Stein-Preis zugesprochen bekommen hat. Meine erste Begegnung mit der Katholischen Kirche im Kanton Zürich, noch kurz vor meinem Stellenantritt, war ein Podium in der Paulus Akademie, wo ich Philippa Rath live erleben konnte. Und diese Frau hat mich schwer beeindruckt. Mit dem Preis wird ihr Engagement für die Rechte der Frauen in der katholischen Kirche und in der Gesellschaft gewürdigt.

Der alle zwei Jahre verliehene und mit 5'000 Euro dotierte Edith-Stein-Preis würdigt laut Mitteilung über nationale, konfessionelle und religiöse Grenzen hinweg Personen, Gruppen und Institutionen, die sich durch Grenzüberschreitungen in ihrem sozialen, politischen und gesellschaftlichen Engagement in hervorragender Weise ausgezeichnet und bewährt haben. Das trifft auf Philippa Rath definitiv und glaubwürdig zu.

 

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Klimawandel oder nicht? Hochwasser, Erdrutsch in Schwanden, Murgang im Lötschental. Heftige Niederschläge und sinkende Temperaturen haben Ende August in der Zentral- und Ostschweiz Erdrutsche und Überflutungen ausgelöst. Auch mehrere Alpenpässe waren zeitweise gesperrt. Inzwischen hat sich die Situation entspannt. Davor gab es eine lange, extreme Hitzeperiode. In den Wochen der Schöpfungszeit lohnt es sich umso mehr, sich Gedanken darüber zu machen, was wir als Einzelne oder als Gesellschaft beitragen können, dass es nicht schlimmer, sondern wieder besser wird. Soweit wir das beeinflussen können.

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Ausserirdisches Leben: Nasa-Forschungschef Thomas Zurbuchen ist zurück in der Schweiz. Jetzt arbeitet er bei der ETH. Und er glaubt daran, dass in den nächsten Jahren Belege für ausserirdisches Leben gefunden wird. Ist das wünschenswert für uns oder nicht? Auf alle Fälle sollten wir uns auch um die Probleme auf unserer Erde kümmern. Und wenn Gott das Leben auf der Erde geschaffen hat, warum nicht auch das Weltall? Da gibt es noch viele Spielarten. Bleiben wir neugierig und gespannt, was uns das Leben noch alles bringt.

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«Scentifica»: Am grössten Wissenschaftsfestival der Schweiz, organisiert von Uni und ETH zusammen tauschen sich Forschung und Wissenschaft eine Woche lang aus. Am Wochenende hat es auch ein vielfältiges Programm für die Öffentlichkeit unter dem Titel «Was die Welt zusammenhält». Reinschauen lohnt sich sicherlich.

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Noch ein Blick in die Zukunft: In der Paulus Akademie findet am Dienstag, 19. September, der Anlass «Wie die Jugend Zukunft schreibt» statt. Es geht um nachhaltige Impulse für die Welt von Morgen. Im Gespräch mit Buchautorin Celia Hug und Projektleiter Kevin Ischi werden deren Ideen für eine lebenswerte Zukunft diskutiert und im Rahmen der Preisverleihung «Zukunft schreiben» wird ein Blick auf die vielversprechendsten Lösungsimpulse der neuen Generation geworfen.

 

Ich wünsche Ihnen allen herzlich ein Wochenende, an dem Sie auch die Gelegenheit haben, ungewohnte Perspektiven in der einen oder anderen Weise zu erfahren.
 
Herzlich
Sibylle Ratz

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Der Inhalt dieses Newsletters gibt die persönliche Meinung des Autors oder der Autorin wieder. Diese muss nicht in jedem Fall der Meinung der Katholischen Kirche im Kanton Zürich entsprechen.

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