Grüss Gott Zürich Priorin und Regisseurin präsentieren Revolutionäres
Priorin Irene Gassmann von Kloster Fahr hielt am St. Ursen-Fest in der Kathedrale Solothurn die Festpredigt. Dazu eingeladen hatte sie Bischof Felix Gmür, seines Zeichens Präsident der Schweizer Bischofskonferenz. Priorin Irene ermutigte in ihrer Predigt «unserer Hoffnung Raum zugeben für das Risiko, für das Überraschende in unserem persönlichen Leben, aber auch für unsere Kirche.» Hier gibt es die ganze Predigt zum Nachlesen und -denken. Dies ist ein paar Tage vor der Voices of Faith Veranstaltung in Rom kaum ein zufälliges Signal.
Im Rahmen der Konferenz «Und Sie, Schwester, was sagen Sie?» forderten Priorin Irene und Bischof Felix dann die Gleichberechtigung der Frauen bei Synoden. Ab Sonntag tagen nämlich drinnen die Männer – und die Frauen bleiben nach wie vor ohne Stimmrecht an der Amazonien-Synode draussen.
Den überraschenden Glanzpunkt setzte Priorin Irene jedoch, indem sie die #JuniaInitiative lancierte. Diese Initiative wird am Festtag der Heiligen Junia am 17. Mai 2020 den Bischöfen Frauen präsentieren, die sakramental gesendet werden sollen. Vorgeschlagen werden diese von engagierten Katholikinnen und Katholiken aus Gemeinschaften und Gemeinden, Priestern, Ordensoberinnen und Ordensbrüdern. Liebe Priorin Irene: Vielen Dank für Ihren mutigen und glaubwürdigen Einsatz «dass nicht nur das Brot und die Menschen, sondern auch die Strukturen in unserer Kirche verwandelt werden können.» Ich schlage Sie dann schon mal als Kandidatin vor.
Ob da schon der Heilige Geist einen neuen missionarischen Frühling in der Kirche bewirkt, um den Papst Franziskus im ausserordentlichen Monat der Weltmission betet? Ein missionarischer Ruck in der Kirche kann uns nur gut tun – und die Kirchenverantwortlichen gehörig überraschen oder gar auf dem linken Fuss erwischen. Auf alle Fälle läuft eine Aktion, die unter dem Hashtag #MeineMission in den Social-Media-Kanälen Öffentlichkeit erhalten soll. Ich bin dann mal gespannt, was passiert, wenn sich die #JuniaInitiative auch bei #MeineMission einklinkt…
Kennen Sie den Sender «auftanken.tv» (Swisscom Sendeplatz 73 und UPC Sendeplatz 76)? Vermutlich kaum. Die Mission dieses Senders ist es, ein Gegengewicht zum Negativen und Hektischen unserer Zeit zu setzen, mit einem Programm, das in die Natur und zu Reisen einlädt, auf Bildung baut und das Beziehungsverhalten in der Gesellschaft reflektiert. Zum Thema Zölibat war Yvonne Maurer mit Josef Annen im Gespräch. Die Sendung dauert gut anderthalb Stunden, bietet eine inhaltliche wie persönliche Vertiefung zum Thema und lässt auch Raum für eine differenzierte Auseinandersetzung, angefangen vom Sinn des Zölibats bis zur Öffnung des Priestertums für Viri probati. Der Link ist bis Ende November verfügbar – also: bald einmal hinsitzen und Sendung anschauen!
Zum Ausklang des heutigen Newsletters noch ein bunter Strauss von Gratulationen. Zunächst gratulieren wir Michel Müller, der zum dritten Mal zum Kirchenratspräsident gewählt worden ist. Wir freuen uns auf weitere gemeinsame ökumenische Schritte.
Das Solinetz feiert seinen 10. Geburtstag. Zusammen mit vielen Freiwilligen setzt sich Solinetz für die Würde und Rechte jener Menschen ein, die in der Schweiz Zuflucht suchen. Regierungsrätin Jacqueline Fehr dankte in einem Tweet «für das grossartige Engagement für einen menschlichen Kanton Zürich».
Der Pfarrei Hinwil gratulieren wir zum 100. Geburtstag und wünschen Gottes Segen für das kommende Jahrhundert. Die Idee, am Wochenende zu jeder vollen Stunde Orgelmusik vom Turm erklingen zu lassen, gefällt mir. Gut zu wissen: Die Bewilligung der Gemeinde liegt vor, die Polizei ist informiert…
Und dann: TADAAA! gratulieren wir dem Siegerfilm «Waren einmal Revoluzzer» von Johanna Moder. Gleich bei der Weltpremiere überzeugte er die Jury und gewann gestern Abend den ökumenischen Filmpreis der Kirchen. «Ich habe schon lange nicht mehr so gelacht und wurde dabei trotzdem nachhaltig zum Nachdenken angeregt,» sagt Jury-Präsidentin Lucie Bader.
Politikerin Jacqueline Badran, die zu Gast bei der Preisverleihung war, fand es «wunderbar, wenn ein Vertreter der Kirche am Filmpreis der Zürcher Kirchen ein Gedicht von Erich Mühsam «Der Revoluzzer» vorträgt und bei mir eine eklatante Bildungslücke auffüllt.» Da hat forum-Chefredaktor Thomas Binotto nicht nur bei Jacqueline Badran gewaltig gepunktet, sondern auch beim designierten Artistic Director des ZFF, Christian Jungen. Überhaupt mausert sich die Feier zu einem Ereignis, an dem Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Kirche sich gern und ungezwungen in anregendem Gedankenaustausch begegnen.
Für den Newsletter sind jetzt Herbstferien angesagt. Wir wünschen Ihnen einen gesegneten Sonntag, farbenprächtige und erholsame Herbsttage und sagen: Uf Widerläse, in drü Wuchä!
Der Inhalt dieses Newsletters gibt die persönliche Meinung des Autors oder der Autorin wider. Diese muss nicht in jedem Fall der Meinung der Katholischen Kirche im Kanton Zürich entsprechen.
Warum können diese Frauen nicht akzeptieren, dass Frauen anders sind als Männer und deshalb andere Aufgaben haben?! Ja, es gibt Bereiche wo Änderungen nötig und gut sind, aber nicht überall und das Priestertum ist eines dieser Bereiche die keine Änderungen brauchen. Ich kenne auch eine Frau, die nie bei einer Frau beichten würde.
Die Kirche ist nicht irgendein Verein, sondern eine Weltkirche.
Und falls sich jemand fragt, ob ich eine alte verstaubte Frau bin, ich bin Mitte 30 und wurde eher progressiv erzogen.
Wer von Ihnen hat schon eine tiefe, persönliche Erfahrung mit der Liebe Gottes gemacht?
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