Grüss Gott Zürich Es weihnachtet!
Die «Lucy»-Beleuchtung in der Zürcher Bahnhofstrasse mit ihren 12'000 Kristallen und über 20'000 Lichtern sorgt bereits seit dem 21. November für weihnachtliche Stimmung in der Zürcher Innenstadt. Am selben Tag startete auch die traditionelle Krippenausstellung im Landesmuseum (noch bis zum 5. Januar), wo es in einem verschneiten Winterwald Krippen aus Europa, Afrika, Amerika und Asien zu entdecken gibt. Nicht nur das: Rundgänge verweisen auf die weihnachtliche Lichtsymbolik mit Lichterfesten aus verschiedenen Religionen oder hinterfragen das Ritual des Schenkens. Und jeweils mittwochs und samstags bietet das Landesmuseum für Kinder ab 5 Jahren ein betreutes Bastelangebot an.
Zeitgleich mit «Lucy» haben auch die Weihnachtsmärkte ihre Stände geöffnet. Mit dem «Weihnachtsmarkt Münsterhof» wartet ein neuer Anbieter mit Produkten, Workshops und Spezialevents auf adventlich gestimmte Besucherinnen und Besucher. Mit dabei ab Montag bis übernächsten Sonntag ist auch die Katholische Kirche Zürich mit einem Stand: Caritas Zürich ist mit einem Secondhand Pop Up-Store und Weihnachtsgeschichten Armutsbetroffener vor Ort, vom Kloster Fahr gibt’s den Jubiläumswein Silja Walter 1919-2019 LAUDATE und Kräutertee, und Seelsorgende sowie kirchliche Mitarbeiter freuen sich auf angeregte Gespräche. Zusätzlich glänzt der Münsterhof-Markt während der ganzen Adventszeit mit einer modern designten Krippe der Künstlerin Fiona Knecht. Sie zeigt lebensgrosse Figuren aus Kunstspiegel, in denen sich Betrachtende und Umgebung spiegeln. Wenn ich in die Spiegel-Figuren schaue, stellt sich mir die etwas provokative Frage: Was macht die weihnachtliche Familienszene mit dem selbstbewussten Liebespaar Maria und Josef mit mir?
Am Donnerstag referierte Synodalratspräsidentin Franziska Driessen-Reding in der Reihe «Sternschnuppen über Mittag» in der christkatholischen Augustinerkirche über leuchtende Frauengestalten in der Geschichte. Für sie sind Sternschnuppen Himmelszeichen, die in uns die Hoffnung auf die Erfüllung unserer Wünsche wecken, die wir zutiefst in unseren Herzen tragen. Sternschnuppen sind für sie aber auch unerschrockene Frauen, die in der Gesellschaft Spuren hinterlassen. Die Synodalratspräsidentin spannte einen Bogen mit weiblichen Sternschnuppen von der Fraumünster-Äbtissin Katharina von Zimmern vor 500 Jahren bis hin zu aktuell Regierenden und zu Ordensfrauen.
Es weihnachtet tatsächlich. Und Sie haben bestimmt schon einen Adventskalender. Fehlt noch jener für die Jugendlichen? Diesen bietet der Verband Katholischer Pfadi mit «WHAAAT?» an – ein überraschendes Gemeinschaftswerk der wichtigsten kirchlichen Jugendorganisationen der Schweiz. Lassen Sie sich auf unserem Instagram-Kanal von Bildern und Gedanken aus diesem Kalender überraschen!
Der erste Advent und damit das neue Kirchenjahr startet heuer am 1. Dezember. Dazu liefern uns Theologinnen und Theologen im Rahmen des ökumenischen Projekts «Nachhaltig Predigen» für jeden Sonntag Impulse. Der Fokus liegt für das kommende Jahr auf der «Verwundbarkeit der Schöpfung», was sowohl den ökologischen (Klimawandel, Artensterben), als auch den sozialen Raum (Freiheit, Menschenwürde) meint.
Es bleibt mir noch ein Ausblick und Wünsche: Nächsten Donnerstag debattiert und beschliesst das katholische Parlament (Synode) das Budget 2020 der Körperschaft. Gleichzeitig ist der 5. Dezember der «Tag der Freiwilligen». Ohne die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer in unseren Pfarreien, in der Gesellschaft insgesamt, wäre Vieles nicht möglich.
Dies hat auch der Zürcher Kantonsrat bei der Kenntnisnahme der Jahresberichte der fünf anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften diese Woche zum Ausdruck gebracht. Tenor aller Fraktionen war der grosse Dank für die vielfältigen Leistungen der Religionsgemeinschaften zum Wohle der Menschen im Kanton Zürich und darüber hinaus. Hervorgehoben wurde dabei insbesondere der Einsatz der Freiwilligen.
Und damit bin ich beim ersten Wunsch: Tragen wir Sorge zu all den Freiwilligen in unseren Pfarreien, denn auch sie sind Sternschnuppen. Das weitere Wünschen überlasse ich gerne unserer Präsidentin Franziska Driessen-Reding, die in der Augustinerkirche ihre Rede so schloss: «Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir in den kommenden Adventswochen aufmerksamer als sonst den Sternschnuppen unserer Tage nachspüren, in ihrem flüchtigen Licht neue Hoffnungszeichen erkennen, die uns durchs Leben tragen. Ich wünsche uns allen friedliche und frohe Weihnachten.»
Dem schliesse ich mich an. Schaffen Sie Raum für eine (be)sinnliche Adventszeit.
Herzlich
Aschi Rutz
Der Inhalt dieses Newsletters gibt die persönliche Meinung des Autors oder der Autorin wieder. Diese muss nicht in jedem Fall der Meinung der Katholischen Kirche im Kanton Zürich entsprechen. Wir freuen uns über Ihre Kommentare hier.
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