Gegen das VergessenIm fast permanenten Krisenmodus der Pandemie geht schnell Vieles vergessen. Umso wichtiger, dass auch die Kirchen in der Öffentlichkeit immer wieder das Wort ergreifen.https://www.zhkath.ch/ueber-uns/news-medien/online-kommunikation-soziale-medien/archiv-fuer-newsletter-gruess-gott-zuerich/archiv-newsletter-vor-2023/newsletter-aschihttps://www.zhkath.ch/ueber-uns/news-medien/online-kommunikation-soziale-medien/archiv-fuer-newsletter-gruess-gott-zuerich/archiv-newsletter-vor-2023/newsletter-aschi/@@download/image/Zwingli im Schnee_Foto_Arnold landtwing.jpg
Informationsbeauftragter Synodalrat bis Ende November 2022
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Im fast permanenten Krisenmodus der Pandemie geht schnell Vieles vergessen. Umso wichtiger, dass auch die Kirchen in der Öffentlichkeit immer wieder das Wort ergreifen.
15. Januar 2021
Die Regelung bezüglich Beerdigungen betrifft seit letzter Woche auch mich direkt, nachdem mein Schwiegervater überraschend verstorben ist und die Abdankung auf Ende Januar angesetzt ist. Er reiht sich ein in die grosse Zahl der bisher offiziell in der Schweiz (7‘904) und weltweit (rund 2 Millionen) registrierten Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. Diese Zahlen stehen für viele leidgeprüfte Menschen – Verstorbene und trauernde Hinterbliebene. Die lose Internetgruppe „Mahnwache Schweiz“ weist in allen Kantonshauptstädten auf all die in der Schweiz verstorbenen Corona-Opfer hin. Sie tut es mit Kerzen als leuchtende Mahnmale für jedes Opfer und will mit dem lauten Protest in stiller Form auf das verfassungsmässige Recht auf Leben und Gesundheit hinweisen.
Verschärft hat sich die Situation für viele Menschen auch wirtschaftlich. So auch im Langstrassenviertel in Zürich. Sr. Ariane Stocklin vom Verein Incontro ortet seit Beginn der Hilfe mit Lebensmitteln eine zunehmende Armut und Verzweiflung. Für die täglich 250 warmen Mahlzeiten stehen vermehrt auch Familien und Kinder in der Schlange. Für das Entgegennehmen, Lagern, Aufbereiten und die Abgabe der Essenspakete und warmen Mahlzeiten sind viele Freiwillige im Einsatz. Seit Mitte Dezember sind rund 200 freiwillige Helferinnen und Helfer neu dazugekommen. Eine meiner Arbeitskolleginnen im Sekretariat, Luzia Züger, gehört auch dazu: „Ich war am 24. Dezember vor Ort und erlebte so einen ‚Weihnachts-Gottesdienst‘ der speziellen Art, den ich nicht vergessen werde.“
Gegen das Vergessen. Gefragt sind engagierte und mutige Journalisten. Zum Beispiel Raphael Rauch, Redaktionsleiter vom Internetportal kath.ch, der gerade mit seiner Berichterstattung zur KoVi scharf angegriffen worden war. Es bleibt die Hoffnung, dass es so bleibt, wie er im Interview in der KirchenZeitung der Diözese Linz sagt: „Ich habe keinen Maulkorb.“
Schnee hat es nun wirklich genug. Eine Kerze mehr für einen lieben Menschen verträgt es alleweil. Ich grüsse Sie herzlich
Aschi Rutz
Der Inhalt dieses Newsletters gibt die persönliche Meinung des Autors oder der Autorin wieder. Diese muss nicht in jedem Fall der Meinung der Katholischen Kirche im Kanton Zürich entsprechen.
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