Kirche aktuell

Ökumenische Fastenkampagne Zukunft braucht Nahrung

Mit dem Aschermittwoch startete die Ökumenische Kampagne von Fastenaktion, HEKS und Partner sein. Unter dem Slogan «Hunger frisst Zukunft» rücken die Organisationen die Ursachen der globalen Hungerkrise in den Fokus. Denn Millionen von Menschen im Globalen Süden leiden Hunger. Sie haben kein tägliches Brot. Und wer hungert, hat keine Zukunft. Die Organisationen zeigen auch konkrete Handlungsmöglichkeiten auf für alle, die sich für eine gerechte Welt ohne Hunger einsetzen wollen – denn Zukunft braucht Nahrung.
06. März 2025 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Die neusten Zahlen der UNO- Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) zeigen: 2023 hungerten rund 733 Millionen Menschen, und 2,8 Milliarden – jeder Dritte weltweit – konnten sich keine gesunde Ernährung leisten. Trotz des Ziels der Vereinten Nationen, den Hunger bis 2030 zu beenden, steigt die Zahl der Unterernährten. Diese Realität ist erschütternd – umso mehr, wenn wir uns bewusst machen, dass Hunger und Mangelernährung nicht einfach Schicksal sind, sondern das Resultat eines ungerechten Ernährungssystems.

Menschengemachte Ungerechtigkeit

Hunger ist mehr als ein Mangel an Kalorien. Er ist eine tiefgreifende strukturelle Ungerechtigkeit, welche die Zukunftsperspektiven ganzer Generationen zerstört. Ein gerechtes System der Lebensmittelversorgung würde allen Menschen ermöglichen, sich ausgewogen und gesund zu ernähren. Denn die globale Produktion von täglich 9700 Kalorien pro Person steht im krassen Gegensatz zum täglichen Durchschnittsbedarf von 2300 Kalorien. Selbst nach Abzug von Tierfutter, Agrotreibstoffen, Food Waste und Ernteverlusten verbleiben täglich über 2900 Kalorien pro Person. Dass trotz dieser Überproduktion Menschen hungern, ist eine grosse Ungerechtigkeit.

Hunger ist somit auch eine Folge der Machtkonzentration bei einzelnen Grosskonzernen, die von Profitgier getrieben sind. Lebensmittel werden dort produziert, wo es am günstigsten ist, und dort verkauft, wo die Kaufkraft am höchsten ist. Die Konsequenz: Menschen im Globalen Süden bauen Produkte für den Export an, die sie sich selbst nicht leisten können. Dies führt zu einseitiger Ernährung und Vitamin- und Mineralstoffmangel – mit besonders dramatischen Folgen für Kinder. Mangelernährung schädigt ihre körperliche und geistige Entwicklung dauerhaft, beeinträchtigt ihre Konzentrationsfähigkeit und Lernleistung und verhindert so eine gute Schul- und Berufsausbildung. Der Hunger frisst ihre Zukunft – und die Armutsspirale dreht sich weiter.

Mithelfen, damit Menschen in Würde leben können

Mit der Kampagne «Hunger frisst Zukunft» unterstreichen Fastenaktion, HEKS und Partner sein die Dringlichkeit dieser Krise. Dank Engagement und Zusammenarbeit sind aber Veränderungen möglich. Im Senegal z.B. stellen Frauen eigene Säuglingsnahrung her und verbessern damit die Gesundheit und die Zukunftschancen von Kleinkindern. Und in Kambodscha erzielen Bauern und Bäuerinnen dank agrarökologischen Anbaumethoden und innovativen Bewässerungssystemen höhere Ernteerträge. Auch in der Schweiz können wir Teil der Lösung sein. Der Online-Kalender liefert inspirierende Geschichten und gibt Tipps für einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln. Aktionen, Vorträge und Workshops laden dazu ein, Ernährungsgewohnheiten zu hinterfragen und Lösungen zu entdecken. Moderierte Filmabende machen die Problematik sichtbar und zeigen, wie Hunger bekämpft werden kann.

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Die Ökumenische Fastenkampagne in Kürze:
Fastenaktion und HEKS führen seit 1969 jährlich eine Ökumenische Kampagne in den sechs Wochen vor Ostern durch. Seit 1994 beteiligt sich auch Partner sein, das Hilfswerk der christkatholischen Landeskirche. Die Ökumenische Kampagne hat zum Ziel, die Öffentlichkeit für die Ungerechtigkeiten zu sensibilisieren, die weltweit zu über 730 Millionen Menschen in Hunger und Armut führen. Diese Realität zu erkennen, genügt jedoch nicht. Deshalb zeigen die drei Werke Handlungsmöglichkeiten auf: Das eigene Konsumverhalten verändern, Menschen in Südprojekten mit einer Spende unterstützen oder sich an einer Aktion beteiligen – so wird die Ökumenische Kampagne zum Inbegriff gelebter Solidarität. Die Organisationen führen in verschiedenen Ländern des globalen Südens Entwicklungs- und Klimaprojekte durch und fordern unter anderem das Recht auf Nahrung für alle sowie Klimagerechtigkeit.

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