Kirche aktuell

Synode vom 10. April 2025 Postulat für Missionen in der Legislative

Das Kirchenparlament stimmt an der April-Synode einem Postulat zum Einbezug katholischer Migranten in die kirchliche Legislative knapp zu. Ob und wie das praktisch umgesetzt werden kann, ist ungewiss. Juristisch gesehen ist das aktuell nicht möglich.
11. April 2025 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Mirjam Barzotto, Bruder Klaus, Zürich
Mirjam Barzotto hat in der Synode ein Postulat eingereich. Foto: Sibylle Ratz
Knapp, aber trotzdem angenommen wurde das Postulat der Synodalen Mirjam Barzotto an der Synodensitzung der Katholischen Kirche im Kanton Zürich. Sie möchte, dass Migrantinnen und Migranten auch in der Legislative der katholischen Kirche mehr zu Wort kommen und ins duale System integriert werden.

«Ich freue mich zwar, dass das Postulat angenommen wurde», erklärt Mirjam Barzotto, synodale Vertreterin der Kirchgemeinde Bruder Klaus in Zürich und Mitglied der Geschäftsleitung der Synode, nach der Sitzung. «Aber gleichzeitig bin ich auch ernüchtert und enttäuscht.» Ihr Gesuch wurde mit 46 zu 40 Stimmen bei 6 Enthaltungen nur knapp angenommen.

Missionen in der Synode

Im Wortlaut ist das Anliegen wie folgt formuliert: «Der Synodalrat wird eingeladen, in Zusammenarbeit mit dem Generalvikar und dem Bischof zu prüfen, ob er der Synode eine Vorlage für eine Rechtsänderung unterbreiten will, mit der künftig eine angemessene Vertretung der Missionen in der Synode sichergestellt wird.» Ungefähr ein Drittel der Katholikinnen und Katholiken im Kanton stammt aus anderen Ländern.

Die fremdsprachigen Gemeinschaften feiern in ihren sogenannten «Missionen» Gottesdienste in ihrer Muttersprache und pflegen ein aktives Gemeinschaftsleben. Diese «Missionen» sind aber nicht den klassischen Kirchgemeinden gleichgestellt und können deshalb auch keine Mitglieder in das Kirchenparlament entsenden. Nach heutiger Regelung stammen die Mitglieder der Synode grundsätzlich aus dem Kreis der Stimmberechtigten, die in einer Kirchgemeinde wohnhaft sind und dort ihre Steuern entrichten, also Territorialgemeinden.

Mehr Diversität gewünscht

Das Postulat regt an, dass die Missionen künftig mit zahlenmässig zu bestimmenden Interessenvertretungen Bestandteil der Synode bilden. Die Diversität der katholischen Gläubigen im Kanton Zürich soll so in der Synode besser abgebildet sein.

Als Gegenargumente zur Annahme des Postulats wurden vor allem juristische und organisatorische Gründe sowie mögliche Probleme bei der Umsetzung genannt. Die Befürworter betonten, dass die Migrantinnen und Migranten mehr einzubinden sind und es eine grosse Chance darstelle, hier nach neuen Wegen und Lösungen zu suchen und solche zu finden.

Neue Synodenmitglieder

Für die Geschäftsprüfungskommission wurde in einer Ersatzwahl Monika von Massenbach, Andelfingen-Feuerthalen, gewählt. Ersatz- und Ergänzungswahlen gab es ausserdem in den Kirchgemeinden Zürich Dreikönigen (Petra Claasen), Zürich Erlöser (Stephan Oetterli), Dielsdorf (Tomy Viruthiyel), Rickenbach-Seuzach (Thomas Hobi) und Zürich St. Anton (Christoph Riedweg).

Zum Schluss wurden noch Fragen an den Synodalrat und die Geschäftsleitung der Synode betreffend forum-Magazin sowie zu Ökumene und interreligiöser Dialog als wesentliche Bestandteile einer zunehmend pluralistischen Gesellschaft beantwortet.