Bahnhofkirche Die Krippe aus dem KZ Auschwitz
Im schlichten Raum der Bahnhofkirche stehen im Advent immer ein Adventskranz und eine Krippe. Thematisch stehen andere Länder, fremde Kulturen oder eine besondere Entstehungsgeschichte im Mittelpunkt. Die Krippe von diesem Jahr lässt die Besucher zuerst etwas ratlos zurück – sie ist aus Materialien des Konzentrationslagers Auschwitz geschnitzt. Wie kann eine Krippe von diesem Unort der Massenvernichtung von Weihnachten erzählen?
Krippe mit Holz aus Auschwitz
Vor 80 Jahren bracht der zweite Weltkrieg aus, 1945 befreiten die Alliierten das KZ Auschwitz. Damals begann Jan Staszak als Jugendlicher mit seinem Taschenmesser Holzfiguren zu schnitzen – und zwar mit Holz aus dem zerstörten Lager Auschwitz. Die Figuren stehen mit weit geöffneten Augen da, das Jesuskind liegt auf Steinen, umgeben von Stacheldraht. Vielleicht stellt genau diese Krippendarstellung den Besuchern die wesentliche Frage, was Advent und Weihnachten sind: «Was soll das?».
Gelassenheit und Gottvertrauen
Die Gelassenheit der Krippenfiguren lassen uns erahnen, dass Gott in unser Menschsein hineingeboren wurde, um uns auch in unseren menschlichen Abgründen nahe zu sein. Das lässt uns mit offenen Augen durchs Leben gehen. Die Seelsorgerinnen und Seelsorger der Bahnhofkirche veröffentlichen zu dieser speziellen Krippe Weg-Worte wie "Krippe aus dem Unort" die auch online auf der Homepage www.bahnhofkirche.ch zu finden sind.
Die Krippe stellen Alios und Beatrice Zimmermann-Gehrig aus ihrer Privatsammlung zur Verfügung.
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