Ökumene heute Verbindendes nach 500 Jahren Trennung
«Ich bin erschrocken, als ich den Zwingli mit einem dreieinhalb Meter langen Bischofsstab in der Hand gesehen habe.»
Das sagte Grossmünsterpfarrer Christoph Sigrist, der den Bischof-Zwingli bei der Wasserkirche eigentlich erfunden hat. In der Provokation liegt die Faszination vieler Zwingli-Doubles, die zurzeit die Zwinglistadt bevölkern. 15 Reproduktionen des Denkmals bei der Wasserkirche thematisieren Themen wie Klimaerwärmung, Sucht, Ökonomie oder eben wie am 23. August die Ökumene.
Chancen und Grenzen der Ökumene
Ökumenische Freundschaft war Programm, als unter der Diskussionsleitung von NZZ-Redaktor Thomas Ribi der Einsiedler Abt Urban, Synodalratspräsidentin Franziska Driessen-Reding, der christkatholische Bischof Harald Rein und Reformationsbotschafter Sigrist diskutierten. Der Christkatholik übersetzte das reformierte Mantra «ecclesia semper reformanda»: «Kirche reformiert sich ständig, weil sie sich mit dem Zeitgeist auseinandersetzen muss.»
Was Reformen in der römisch-katholischen Kirche Grenzen setzt, benannte Franziska Driessen-Reding. Die Präsidentin des Synodalrats der Katholischen Kirche im Kanton Zürich hat sich kürzlich für die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ausgesprochen. Aber sie kennt den Graben, der in gesellschaftspolitischen Fragen zwischen der katholischen Weltkirche und Westeuropa verläuft. Mit einem Lachen sagte sie: «Könnten wir entscheiden, würde es ganz anders laufen.»
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