Kirche aktuell

Ökumene Spitalkirche Limmattal feierlich eingeweiht

Sie wurde während des Spitalneubaus von vielen vermisst, nun ist sie wieder zugänglich: die ökumenische Kapelle des Spitals Limmattal. Am Samstag wurde die originalgetreu nachgebaute Spitalkirche im Beisein des Churer Bischofs Joseph Maria Bonnemain, des reformierten Kirchenratspräsidenten Michel Müller und der katholischen Synodalrätin Vera Newec feierlich eingeweiht.
15. November 2021 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Zwar möge die Kapelle für den medizinischen Betrieb überflüssig sein, sagte Michel Müller in seinem Grusswort. Aber die Kapelle stehe dafür, dass manche Menschen hier Kraft und Trost fänden. «Denn wir arbeiten zusammen, alle miteinander, Ärztinnen und Pflegepersonal, Seelsorge und Hausdienste, Spitalverwaltung und Gastronomie, zum Wohl der Menschen hier im Limmattal», so Müller. Dass es Platz habe für diese Kapelle, dafür sei er gegenüber Stadt und Spitalleitung dankbar.

«Für das Wunder dieser Kapelle danke ich im Namen der Zürcher Landeskirche.»

Kapelle: Erhalten oder Abreissen?

Die Kategorie «Wunder» darf bautechnisch sicher bemüht werden. Die im Jahr 1970 erstellte Kapelle stand auf der Kippe, als das Spital seinen Neubau plante. Da das Gebäude samt Teichanlage für das Bauprojekt störend im Bauperimeter stand, strebte die Bauherrin einen Abriss an und stellte 2013 ein Begehren an den Stadtrat, die Kapelle aus dem kommunalen Inventar kulturhistorischer Objekte zu entlassen. Der Stadtrat seinerseits berief sich auf ein Gutachten der Denkmalpflegekommission des Kantons Zürich, das die Erhaltung der Kapelle mit Anlage empfahl. Zudem beantragte die beigezogene Stadtbaukommission dem Stadtrat, sämtliche Möglichkeiten zum Schutz der Spitalkapelle auszuschöpfen.

Nach zähen Verhandlungen zwischen Stadtrat und Spitalleitung wurde schliesslich statt eines Erhalts ein Abbruch und ein Wiederaufbau einer detailgetreuen Rekonstruktion unter Wiederverwendung vorgeschriebener Originalteile vereinbart. Mit der Baubewilligung im Jahr 2019 stand der Ausführung der Ersatzbaute an neuer Lage nichts mehr im Weg.

Einsegnung Kapelle Spital Limmattal_20211113_Foto_Gion Pfander (35).jpg
Neubau der Kapelle mit Teich im Limmattalspital. Foto: Gion Pfander

Neubau: Ort der Stille und Einkehr

Die Einweihung der zurückerhaltenen Kapelle als Ort der Stille und Einkehr werde nun dankbar gefeiert, hielten die Kirchenvertreter fest. So bekräftigte die katholische Synodalrätin Vera Newec, einst Assistenzärztin im Spital Limmattal, ihre Dankbarkeit für die Spitalkirche und deren besondere Geschichte sowie für das Engagement der Spitalseelsorgenden.

Für den Erhalt der Kapelle hatte sich besonders während der Entscheidungsphase das Seelsorgeteam des Spitals, die damaligen Spitalpfarrer Joseph Maria Bonnemain und Pfarrer Matthias Lüdi, unermüdlich eingesetzt. An der Einweihung betonte der heutige Churer Bischof Bonnemain seine Verbundenheit mit der Kapelle, in der er viele Messen und ökumenische Gottesdienste gefeiert habe, und ebenso mit dem Spital, das für ihn eine Lebensschule gewesen sei. «Die Kapelle ist seit ihrem Ursprung ökumenisch und so gestalten wir ihren neuen Anfang gemeinsam», sagte er.

Entsprechend zeichnete das ökumenische Seelsorgeteam des Spitals für die feierliche Einsegnung verantwortlich. Nach den Ansprachen von Markus Bärtschiger, Stadtpräsident von Schlieren und Verwaltungsratspräsident des Spitals Limmattal, und von Caroline Feldmann, Gesamtprojektleiterin Bauprojekte, wurde im Auditorium ein Apéro riche geboten.

Slider