Pfarrer baut Pilgerherberge Pilgerdorf Emmanuel: Pfarrer Bachmanns neuestes Projekt
Ruhestand ist für den ehemaligen Oberländer Pfarrer und Dekan Peter Bachmann ein Fremdwort. Seit Jahrzehnten ist er mit seiner Stiftung, der „Peter Bachmann Foundation PBF“ in verschiedenen Ländern aktiv und realisiert immer wieder überraschende Projekte. Vor zwei Jahren hat TeleTOP in mehreren Schwerpunktsendungen darüber berichtet. Seine aktuellste Initiative: Eine Pilgerherberge in Lalibela.
Was ist Lalibela?
In Äthiopien wird Lalibela als Heiliger verehrt. Er war im 12./13. Jahrhundert ein Fürst über die Provinz Lasta und soll Jerusalem gesehen haben. Nach seiner Rückkehr hatte er das Ziel, ein neues Jerusalem aufzubauen. Jede Kirche, die er baute, wurde aus einem einzigen Stück Felsen geschlagen, dies um Demut und Spiritualität zu symbolisieren. Nach ihm ist heute die kleine Stadt im Norden Äthiopiens benannt, die etwa auf 2600 Meter über Meer liegt und als eine der heiligsten Stätte im Land gilt. Die elf Felsenkirchen gehören zum Weltkulturerbe der Unesco. Bevölkert ist Lalibela praktisch vollständig von äthiopisch-orthodoxen Christinnen und Christen. Die Wurzeln der äthiopischen Christengemeinschaft reichen bis in die Zeit der Apostel zurück.
Das Problem: aggressive Ökonomisierung
Dank der bemerkenswerten Kirchen und spirituellen Besonderheiten des Ortes strömen viele einheimische und ausländische Touristen das ganze Jahr über nach Lalibela. Mindestens dreimal im Jahr gibt es regelrechte Pilgerherden. Zehntausende Pilger kommen jedes Jahr aus dem ganzen Land und legen zu Fuss bis zu 400 Kilometer zurück.
«Leider gibt es Anzeichen dafür, dass Lalibela wertvolle spirituelle Eigenschaften verliert» Peter Bachmann
Tatsächlich prägten Gastfreundschaft und Spiritualität jahrhundertelang den Pilgerort. Heute ist ein aggressiver Trend der Ökonomisierung auszumachen, dass die wenigen moderneren Hotels ihre Dienstleistungen vor allem auf gutbetuchte Touristen ausrichten. Viele Besucher können und wollen sich Übernachtungspreise von 40 – 75 Dollar schlicht nicht leisten und finden keine Unterkunft mehr.
Die Lösung: eine Pilgerunterkunft für Menschen unterwegs
Damit es einheimischen und ausländischen Pilgern möglich ist, in Lalibela die ursprünglichen Werte des Glaubens zu pflegen, hat Peter Bachmann mit seiner Stiftung ein Projekt lanciert, das ein kleines Pilgerdorf mit einfachen Unterkünften aufbaut.
Die Stiftung gewährleistete die Anschubfinanzierung, welche einen Bankkredit ermöglichte. Auf das grosse äthiopische Weihnachts- und Dreikönigsfest hin soll die Herberge bereitstehen. Von der Regierung konnte am Rand Lalibelas ein grosses Stück Land erworben werden. Der Bau schuf Arbeitsmöglichkeiten für 40 Personen, davon sind 15 Frauen.
Zwölf Schlafräume bieten pro Nacht bis zu 36 Pilgern eine sichere und trockene Unterkunft. Einfache Gemeinschaftsräume für grössere Gruppen sind geplant. Ein kleines Restaurant sorgt für Verpflegung. Auf dem freien Feld rund um die Herberge können Rucksacktouristen mit ihren Zelten übernachten.
«Das „Emmanuel Pilgerdorf“ bietet allen Arten von Pilgern einen Ort grosser Stille und lässt den wahren spirituellen Geist von Lalibela, dem Neuen Jerusalem, erfahren»
Wer Pfarrer Peter Bachmann und seine Projekte kennt, weiss, dass seinen Worten Taten folgen.
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