Kirche aktuell

Kampagne der Jesuiten Mit Dankbarkeit gegen die Krise

Die Jesuiten aus der Schweiz, Deutschland und Österreich nehmen es sich in den kommenden sechs Wochen zum Ziel, die Menschen mit Impulsen zur Dankbarkeit zu begleiten. Sie ermutigen, auf den Tag zurückzublicken und aus dem Kleinen und Unscheinbaren Kraft zu schöpfen.
20. November 2020 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Der Tagesrückblick – eine ignatianische Tradition

Der heilige Ignatius von Loyola, Ordensgründer der Jesuiten, übte in seinem Tagesrückblick die Haltung der Dankbarkeit und hielt sich jeden Abend vor Augen, was ihm Gutes wiederfahren war. So heisst es in einem seiner Zitate: „Dankbarkeit ist die Quelle alles Guten“. Dieses Hilfsmittel möchten uns die Jesuiten gegen die Unsicherheit in der Krise zur Hand reichen.

Aus diesem Anlass haben Pater Martin Stark SJ und Pia Dyckmans, Pressesprecherin der Jesuiten, die Kampagne „trotzdem dankbar“ lanciert. Trotz der schwierigen Umstände sollen Menschen mit Freude auf das Weihnachtsfest zugehen. 

Der Schweizer Jesuit Franz-Xaver Hiestand SJ stellt fest:

„Wir Menschen neigen dazu, die negativen Impulse stärker wahrzunehmen und ihnen mehr Gewicht zu geben. Deswegen ist es gerade in diesen Zeiten umso wertvoller, sich immer wieder bewusst zu machen, wie viel Gutes sich fügt oder mir sogar ganz unverdient zu Teil wird.“

Mehr Dank im Tagebuch

Anlässlich dieser Kampagne haben die Jesuiten ein „Dankbarkeitstagebuch“ mit hilfreichen Erläuterungen zum Tagesrückblick kreiert. In diesem kann man während einem Monat aufschreiben, was einem Schönes wiederfahren ist.

„Mehr Leute als sonst erleben die Gegenwart als bedrückend und schwierig. In einer solchen Situation ist es daher umso wertvoller, wenn ich mir bewusst machen kann, wie viele alltägliche Momente gelingen und fruchtbar sind.“ – Franz-Xaver Hiestand SJ

Durch das Aufschreiben werden Dinge deutlich erkennbar und verstärken den positiven Effekt. Christian Rutishauser SJ, Provinzial der Schweizer Jesuiten sagt es ginge nicht darum, das Mühsame schönzureden: „Vielmehr soll der Tag nachklingen, der Blick nicht fixiert, sondern erweitert werden. Das macht auch unser Herz weit.“

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Auf einer „Community-Wall“ der Webseite können die, die möchten, ihre Anliegen teilen. Franz-Xaver Hiestand SJ führt aus: „Es gibt Kraft, Teil eines Netzes von Frauen und Männern zu sein, welche diese Praxis irgendwo zwischen Genf, Wien, Berlin und Stockholm pflegen. Ich würde mich sehr freuen, wenn andere Pfarreien oder Gruppen in der Schweiz diese kleine Praxis auf ihre Weise kreativ übernehmen oder weiterentwickeln.“

Die Jesuiten werden in Texten, Statements und Kurzvideos im Laufe der Kampagne berichten, wofür sie persönlich dankbar sind. Diese Beiträge finden sich auf der Webseite der drei Provinzen, im Newsletter der Jesuiten, auf den Sozialen Kanälen und auf YouTube.