Impuls zum 3. Ostersonntag Lichtblicke im Alltag
Coiffeurgeschäfte, Blumenläden, Zahnartpraxen öffnen nächste Woche. Vierzehn Tage später folgen die Volksschulen. Nochmals einen Monat später dürfen wir weitere Lichtblicke erwarten, wenn wir denn die Hygienemassnahmen auch einhalten.
Lichtblicke hat vergangene Woche auch der Synodalrat eröffnet. Mit einem Zirkularbeschluss spricht er Fr. 30‘000 Soforthilfe zugunsten der Flüchtlingshilfe der Jesuiten auf der Insel Lesbos. Ein gleich hoher Betrag geht an die Migrantinnen in Not der FIZ, der Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration.
Lichtblick: EINER hilft
Von einem Lichtblick berichtet auch das Evangelium zum dritten Ostersonntag (Joh 21,1-14). Die Jüngerinnen und Jünger Jesu sind in ihren Alltag zurückgekehrt. Johannes erzählt von sieben Jüngern, die frühmorgens im See Gennesaret fischen. Sie haben sich abgemüht, aber nichts gefangen. Sie sind müde und enttäuscht. Da steht ein Fremder am Ufer und sagt ihnen: „Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden.“ Die Jünger „warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es.
Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr!“
Die Frage nach der historischen Wahrheit dieses Ereignisses stellt sich nicht. Hier geht es um die Erfahrung, dass am Ufer unseres Lebens EINER steht, der uns in der Not nicht fallen lässt. Meistens erkennen wir ihn nicht. Aber hat der Unbekannte dem Mose in der Wüste nicht gesagt: „Ich bin der ich bin da“?
Im Evangelium vom reichen Fischfang geht es gleichzeitig auch um den Auftrag an uns Christinnen und Christen, in Situationen und Zeiten der Resignation und Mutlosigkeit das Menschenunmögliche zu tun. Das Staunen, dass viel mehr möglich wird, als wir uns zutrauen, ist dann der Lichtblick, die Ostererfahrung.
Ignatius von Loyola sagt:
„Wenige Menschen ahnen, was Gott aus ihnen machen würde, wenn sie sich seiner Führung nur rückhaltlos anvertrauten.“
Josef Annen
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