Ausstellung im jenseits IM VIADUKT Ikonen des Lebens auf Holz des Todes
Den Gedanken, ihre Ikonen auf leere Munitionskisten zu malen, hatten Oleksandre Klymenko und seine Frau Sonia, die beide an der Nationalen Akademie der Bildenden Künste und Architektur in Kiew studierten, bereits 2014. Das Jahr, in dem der Bürgerkrieg in der Ostukraine ausbrach. Mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine seit Februar 2022 bekam ihr Projekt erneut eine traurige Aktualität.
«Eine Ikone kann auf wundersame Weise nicht nur die Ereignisse von vor zweitausend Jahren wiedergeben, sondern auch die tragischen Ereignisse des modernen Krieges, der sich vor unseren Augen abspielt und in den Hunderttausende direkt verwickelt und Millionen vertrieben sind. Deckel von Munitionskisten, gesammelt an der Front, werden zu Trägern von Bildern, die die Sehnsucht der Menschen nach Frieden ausdrücken.»
Oleksandr Klymenko
Zeichen von Krieg und Frieden
Den in der Ausstellung präsentierte Ikonenzyklus «Mariupol-Deesis» widmen die beiden Ikonographen der fast völlig zerstörten ukrainischen Hafenstadt Mariupol und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern. Der Zyklus zeigt das Jüngste Gericht, bei dem «die Heiligen und der Herr auf Seiten derjenigen sein werden, die jetzt leiden», sagt Klymnko, der den Schrecken des Krieges als freiwilliger Helfer selbst miterlebt. Aufgrund dieser Eindrücke hat er die klassische Ikonographie erweitert, indem er am unteren Rand die Silhouetten der zerstörten Stadt geschrieben hat.
Mit dem Erlös verkaufter Ikonen unterstützen die beiden Künstler das erste mobile Freiwilligenkrankenhaus an der Front bei Charkiw .
Ausstellung und Vernissage
Zum Auftakt der Ikonenaustellung findet am Donnerstag, 26. Januar um 19 Uhr eine Vernissage unter Anwesenheit der beiden Künstler im jenseits IM VIADUKT statt. Musikalisch umrahmt wird diese vom ukrainischen Musikerduo Kateryna Purtseladze & Pavel Ignatiev.
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