Domschatzmuseum Chur Der Bischof zeigt seine Schätze
70 von rund 200 Kunstgegenstände aus der Schatzkammer der Kathedrale und 25 Todesbilder eines unbekannten Malers aus dem Jahr 1543 haben Eingang gefunden in das neue Domschatzmuseum. Die ausgewählten Exponate erzählen anschaulich 1500 Jahre kirchliche Kulturgeschichte und umfassen ein breites Spektrum: Neben einem reichen Reliquienschatz zeigt die Ausstellung u.a. Monstranzen, Messkelche, Kruzifixe und liturgische Gewänder.
Vom Arzneikästchen zum Reliquiar
Besonders angetan ist Kuratorin Anna Barbara Müller von einem spätrömischen Arzneikästchen: Dieses dürfte um 400 entstanden sein und diente einst zur Aufbewahrung von Salben und Pillen, später als Reliquiar. Den Schiebedeckel ziert ein Relief von Aeskulap, dem Gott der Heilkunst.
«Dieses Kästchen aus Elfenbein dokumentiert eindrücklich den Übergang von der heidnisch-antiken Religion zum Christentum.»
400'000 Franken von Katholisch Zürich
Der Bau des neuen Museums sowie die Restaurierung von Exponaten und der Todesbilder haben rund 7.5 Millionen Franken gekostet. Die Katholische Kirche im Kanton Zürich – Körperschaft, Katholisch Stadt Zürich und Kirchgemeinden – hat gegen 400'000 Franken beigesteuert. Hugo Hafner, Sekretär der Bischöflichen Kanzlei, ist zuversichtlich: «Es fehlen zwar noch knapp 1.5 Millionen Franken. Wir sind aber guter Dinge und freuen uns über die Eröffnung des Domschatzmuseums.»
Sonderausstellung im Bündner Kunstmuseum Chur
Eine von den Churer Todesbildern inspirierte Sonderausstellung mit dem Titel «Dance Me To The Ende Of Love. Ein Totentanz» findet gleichzeitig im Bündner Kunstmuseum Chur statt. Die Schau spannt einen Bogen von der Antike bis zur Gegenwart mit Werken von Jackson Pollock, Jean Tinguely, Rebecca Horn und anderen.
An diesem Wochenende öffnen beide Museen ihre Türen kostenlos.
- Eröffnung Domschatzmuseum: Samstag, 29. August, 10-17 Uhr und Sonntag, 30. August, 11-17 Uhr
- Bündner Kunstmuseum Chur mit Sonderausstellung: Samstag, 29. August, 10-17 Uhr
Beitrag in schweiz aktuell vom 24. August
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