Durch Zürich per spiritueller App Zurücklassen? - wovon ein jüdischer Friedhof erzählt
Merkwürdig, dieser kleine Kastanienwald, der nicht hierhin gehören will. Es ist der Friedhof der Israelitischen Religionsgesellschaft Zürich: Bestattet wurde hier von 1899–1936. Juden kennen die Unantastbarkeit der Totenruhe. Während auf den städtischen Friedhöfen die Zahl der Gräber kleiner wird, die Urnen in Gemeinschaftsgräber gelegt oder die Asche nach Belieben verstreut wird, herrscht hier am Steinkluppenweg immerwährende Grabesruhe.
Was soll das bedeuten?
Hier beim jüdischen Friedhof am Steinkluppenweg wird man mit einer Lebensweise konfrontiert, die nicht mehr in unsere Welt zu passen scheint. Ihre Rituale lassen der Trauer viel Raum und Zeit und vergessen nicht zu trösten.
Was nach dem Tod sein wird, wissen wir nicht. Und doch: Ist es nicht tröstlich, in einem alten Friedhof an den Grabsteinen vorüberzuschreiten, die uns unbekannten Namen zu lesen, einen kurzen Moment innezuhalten und ihrer zu gedenken? Wo werden die Nachgeborenen unsere Namen lesen? Sie werden vergessen wie die vielen E-Mails und SMS, die Tweets und Facebook Profile. Was hinterlassen wir denn? Eine ausgebeutete Erde?
Wie möchten wir du die Welt, in der wir leben, zurücklassen?
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