Kirche aktuell

Am Anfang der Welt Was bedeutet Schöpfung

Die Schöpfung ist vielseitig. In den fünf grossen Weltreligionen hat Ihre Bedeutung unterschiedliche Einflüsse auf das Glaubens- und Alltagsleben. Wir haben im Rahmen der Veranstaltungsreihe «Vom Anfang der Welt» des Zürcher Forum der Religionen mit Fachpersonen aus den verschiedenen Gemeinschaften über ihr Verständnis von Schöpfung gesprochen.
05. Juni 2024 Katholische Kirche im Kanton Zürich

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Schöpfung im Judentum

Religionspädagogin Mirjam Treuhaft, die am 21. Mai durch die erste Veranstaltung der Reihe zum Thema Schöpfung im Judentum führte, interpretiert anhand des alten Testaments, das neben der Vermittlung von Erziehung, Ethik und Moral auch die Schöpfungsgeschichte umfasst, Schöpfung für sich wie folgt:

«Der Schöpfungsbericht, die Entstehung des Menschen, des ersten
Elternpaares, die Gleichstellung von Mann und Frau sind zentrale Inhalte des alten Testaments! Mit Entsagung, Verzicht ist ab nun Kindererziehung und Broterwerb vebunden. Der «Auszug» aus dem Paradies, ist nicht Strafe, sondern Aufgabe!»

Schöpfung im Buddhismus

Für den buddhistischen Lehrer Thomas Lempert, der am heutigen Dienstag, 28. Mai, im Kulturzentrum Songten House durch die Schöpfungsgeschichte im Buddhismus führen wird, bedeutet Schöpfung

«immer im Bewusstsein zu leben, dass wir untrennbar aufeinander und auf die Welt bezogen sind. Aus buddhistischer Perspektive gibt es keinen Anfang und auch kein Ende von sogenannt zusammengesetzten Phänomenen, wie es das Universum oder konkret auch ein einzelner Mensch ist oder auch mein Glücksgefühl, ein Laib Brot oder wie das Samenkorn. D.h. wir schöpfen uns selbst und versuchen ohne Ego und mit liebendem Mitgefühl auf dieser Erde sorgsam unterwegs zu sein».

Die Veranstaltung mit Thomas Lempert ist bereits ausgebucht. Für die weiteren Veranstaltungen zum Hinduismus, Christentum und Islam stehen jedoch noch frei Plätze zur Verfügung.

Schöpfung im Hinduismus

Am Mittwoch, 5. Juni, wird Krishna Premarupa Dasa im Krishna Tempel Zürich in die Schöpfungsgeschichte des Hinduismus Einblick geben. Für ihn heisst Schöpfung 

«eine Möglichkeit, sich an Gott zu erinnern; die Sonne und der Mond gelten zum Beispiel als die Augen Gottes. Die vedischen Schriften beschreiben die materielle Welt als eine Reflexion der ewigen spirituellen Welt, die unser wahres Zuhause ist. Wer in diese Welt kommt, kann entweder versuchen, unabhängig von Gott zu geniessen oder seine Beziehung zu Ihm wiederbeleben».

Schöpfung im Christentum

Die Schöpfungsgeschichte im Christentum wird der christkatholische Pfarrer Lars Simpson allen Interessierten am Donnerstag, 20 Juni, in der Augustinerkirche Zürich näher bringen. Simpson sieht die Schöpfung als «Aufgabe und Auftrag».

«Wir glauben an einen Schöpfergott, deshalb ist die Schöpfung zu wahren, zu würdigen und zu schützen. Gott hat Mann und Frau als Ebenbild Gottes/als sein Ebenbild geschaffen. Beide sind in der christkatholischen Religionstradition gleichgestellt. Das spiegelt sich auch darin wieder, dass Frauen und Männer gleichberechtigt die Weihe zum Priesteramt und allen weiteren Weiheämtern empfangen dürfen.»

Schöpfung im Islam

Den Abschluss der Veranstaltungsreihe bildet die Schöpfungsgeschichte des Islam. Am Mittwoch, 3. Juli, wird Imam und Gefängnisseelsorger Sakib Halilović in der EIMF Masjid Al-Rawdah die Schöpfungsgeschichte seiner Religion beleuchten.

«Schöpfungsgeschichte bedeutet für mich viele Fragen und gleichzeitig grenzenlose Bewunderung…»

Wer nun Interesse daran gefunden hat, sich persönlich näher mit den Schöpfungsgeschichten zu beschäftigen oder sich mit den Fachpersonen und Gleichgesinnten auszutauschen, kann sich noch für die wenigen Plätze der Veranstaltungen vom 5. Juni bis 3. Juli anmelden. Alle Informationen auf der Website des Zürcher Forum der Religionen.