Filmpreis 2023 Spanisches Dokudrama gewinnt Filmpreis der Kirchen
Bei der Wahl des Gewinnerfilms war sich die Jury einig. In ihrer Würdigung der Arbeit von Brutsches erstem Dokumentarfilm heisst es: «Las Toreras ist ein Film, der hineinzieht und theatralische Heldinnenreise, Maskenspiel, Dokumentation und Symbolik verbindet. Die Künstlerin Jacqueline Brutsche bringt Licht in ein dunkles Kapitel ihrer eigenen Familiengeschichte. Dabei entfaltet sich eine Transformation von Trauer und Schuldzuweisung in Verständnis und Versöhnung.» Auf spielerische Art und Weise behandle der Film das tabubehaftete Thema Suizid und wecke Hoffnung.
Die aus Zürich stammende Wahlbernerin hat sich bereits als rebellische Musikerin mit ihrer Band The Jackets und The Sex Organs sowie als spielerisch-provokative Modedesignerin einen internationalen Namen gemacht.
Von Spanier zu Spanierin
Kein Geringerer als der bekannte Schweizer Schriftsteller Pedro Lenz wird am Abend der Preisvergabe die Festrede halten. Mit Preisen kennt sich Pedro Lenz aus. 2014 gewann er für die Verfilmung seines Romans «Der Goalie bin ig» den Schweizer Filmpreis für das beste Drehbuch des Jahres. Damit hat Pedro Lenz also durchaus eine Affinität zum Film. Im November dieses Jahres erhält er den Jonathan-Swift-Preis.
Zusätzlich macht sein Hintergrund als katholischer Religionspädagoge, Schriftsteller und Kolumnist zu einem idealen Festredner bei der Vergabe des Filmpreises der Kirchen. Als Schweizer mit spanischen Wurzeln freut er sich sehr, dass die Gewinnerin ebenfalls einen spanischen Hintergrund hat, vor dem auch der ausgezeichnete Film «Las Toreras» spielt. Regisseurin Jackie Brutsche wird den Preis der Zürcher Kirchen heute persönlich entgegennehmen.
Eine von den Kirchen bestellte fünfköpfige Fachjury wählte die Preisträgerin aus der Reihe «Fokus» mit 14 Filmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Neben Jurypräsident Andrea Marco Bianca, Vizepräsident des Kirchenrates, und Tobias Grimbacher, Synodalrat für das Ressort Bildung und Kultur, ist in diesem Jahr erneut Brigitta Rotach, Theologin und Kulturjournalistin, Mitglied der Fachjury. Neu dabei sind die Regisseurin Sophia Rubischung und der Medienwissenschaftler Baldassare Scolari.
Der letztjährige Gewinnerfilm «Foudre» ist aktuell bei der Oscar Academy in der Kategorie bester internationaler Film eingereicht.
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