Gottesdienst an der Street Parade Wumm, wumm, halleluja
Veronika Jehle, Meinrad Furrer (beide katholisch) und der reformierte Grossmünsterpfarrer laden vor dem grossen Getöse zu einem besinnlichen und spirituellen Input in die Wasserkirche ein. Nicht als Gegenprogramm, sondern als Ergänzung und Bereicherung, betont Theologe Furrer gegenüber kath.ch. Tatsächlich biedert sich hier Kirche nicht dem Techno an, sondern die Organisatoren der Street Parade kamen auf die Kirchenleute zu.
«Love – Peace and Unity» (Letzteres auch ganz konkret und körperlich gemeint) heisst das weltweite Motto der Techno-Gemeinde. Und es bietet für das Theologen-Trio durchaus Anknüpfungspunkte für christliche Spiritualität. Warum auch nicht, von ekstatischen Tänzen berichtet ja schon die hebräische Bibel und die Priester Israels tanzten um den Thron Gottes, wie es die Psalmen besingen.
Sogar der gestrenge Zürcher Reformator hat seinen Ehrenplatz und führt als «Klima-Zwingli» die Parade der Love Mobiles an. Was das zarte Musikgehör des armen Huldrich dazu meint, ist eine andere Frage. Ist aber auch nicht so wichtig, denn zentral war für den Prediger der Reformation, die Botschaft der Liebe Gottes zu den Menschen zu bringen. Und wo gibt’s mehr Menschen als an der Street Parade?
Wenn am Samstag also wieder eine Million Raver im Namen der Toleranz die grösste Techno-Messe des ganzen Globus feiern, so kann man das also auch als ein nicht enden wollendes Gebet für mehr Menschlichkeit verstehen. Muss man nicht, darf man aber.
Ökumenische Feier zur Street Parade, 10. August, 12.15 Uhr, Wasserkirche Zürich
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