Parlamentssitzung mit Wahlen Neuer Ratspräsident, Synodalratspräsidentin bestätigt
Die eigentliche Sitzung eröffneten zwei Frauen: mit Regula Strässle, Zürich, das älteste und mit Anita Weiss, Elgg, das jüngste Mitglied der Synode. Strässle mit Jahrgang 1943 freute sich sichtlich über ihre neue Rolle und träumte «vom Mut, der den Weg bahnt für die Frauendiakonie und die Ordination, aber auch auf den Verzicht des Pflichtzölibats». Die 25jährige Weiss knüpfte am Frauenkirchenstreik vom 14. Juni an und rief in den Saal:
«Das war erst der Anfang zielgerichteter Massnahmen, die von allen Kirchenmitgliedern unterstützt werden können.»
Hier die gesamte Rede von Anita Weiss.
Bei der anschliessenden Wahl des Synodenpräsidenten erzielte Felix Caduff (Fraktion Winterthur) mit 97 von 99 gültigen Stimmen ein Glanzresultat.
Sein persönliches Herzensanliegen ist, in Anbetracht der Klimakrise auch in der Kirche ökologische Massnahmen zu ergreifen. «Heute gilt: Rettung der Schöpfung und nicht nur Bewahrung.» Während der nächsten vier Jahre wird Salvino Taparelli sein Vize im Parlament sein.
In den neunköpfigen Synodalrat wählten die Synodalen folgende Personen: Pfarrer Luis Varandas als Delegierter des Seelsorgekapitels, Vera Newec und Raphael Meyer der Fraktion Albis, Petra Zermin (neu) und Peter Brunner (neu) der Fraktion Oberland, Daniel Otth und Tobias Grimbacher (neu) der Fraktion Zürich sowie Willi Lüchinger und Franziska Driessen-Reding der Fraktion Winterthur. Letztere wurde mit 88 von 91 gültigen Stimmen in ihrem Amt als Präsidentin bestätigt.
Gut besuchter Gottesdienst im Vorfeld der Sitzung
Ein Gottesdienst in der Liebfrauenkirche mit Bischof Bürcher und Josef Annen, Delegierter des Apostolischen Administrators für die Bistumsregion Zürich/Glarus, hatte die neue Legislatur 2019-2023 eröffnet. Bischof Peter Bürcher sagte in seiner Predigt, er wolle mit allen Priestern der Diözese seine Verantwortung teilen. Mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Kirche suche er "eine gute Zusammenarbeit, mit jenen in leitenden Funktionen und mit jenen, die in Katechese und Diakonie unserer Diözese arbeiten."
In seinem Grusswort an die Synodalen verwies Bürcher auf Alfred Teobaldi, den ersten Generalvikar im Kanton Zürich 1956-1969. Dieser hatte das duale System möglich gemacht und damit den Grundstein für das Ankommen der katholischen Kirche in der Zürcher Gesellschaft und für eine wachsende ökumenische Zusammenarbeit gelegt. Nicht von ungefähr waren zur konstituierenden Sitzung als Gäste der reformierte Kirchenratspräsident Michel Müller und der Grossmünsterpfarrer und Reformationsbotschafter Christoph Sigrist gekommen.
Kommentare anzeigen