Kirche aktuell

Sitzung der Synode Erklärung zum Synodalen Weg

An der Sitzung des katholischen Parlaments hat eine grosse Mehrheit der Synodalen eine Erklärung zum Synodalen Weg mit Erwartungen unterschrieben. Die Budgetberatung gestaltete sich kurz, während das Bildungsprojekt der Jesuiten eine intensive Diskussion provozierte. Unbestritten war hingegen die finanzielle Unterstützung der ökumenischen Beratungsstelle Paarberatung & Mediation.
03. Dezember 2021 Katholische Kirche im Kanton Zürich

In einer von 75 der 91 anwesenden Synodalen unterschriebenen Erklärung zum Synodalen Weg (siehe am Schluss), den Papst Franziskus am 17. Oktober ausgerufen hat, werden die Zielsetzungen zur Erneuerung, insbesondere Änderungen «in den individuellen Haltungen der massgeblichen Entscheidungsträger auf allen Ebenen der Kirche wie auch in den kirchlichen Strukturen» begrüsst. Nur so werde die Glaubwürdigkeit des synodalen Prozesses hergestellt, eine Basis für eine echte Partizipation gelegt und ein Dialog mit Gesellschaft und Politik ermöglicht.

In der Erklärung, welche Bischof Joseph Maria Bonnemain und der Schweizer Bischofskonferenz zugestellt wird, sind auch klare Erwartungen formuliert. So soll in der Kirche u.a. volle Gleichberechtigung von Frauen und Männern gelten, der Zwangszölibat abgeschafft werden, keine hierarchischen Stände unterschieden, das tradierte Kirchenrecht revidiert und heutigen Erkenntnissen der Humanwissenschaften Gehör und Gewicht verliehen werden.

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Synode in Winterthur, Foto Christoph Wider

Budget 2022 rechnet mit einem Ertragsüberschuss

Eine gefühlte halbe Stunde und der von der Finanzkommission unterstützte Antrag des Synodalrats zum Budget 2022 war ohne Änderungen und ohne Gegenstimme unter Dach und Fach. Bei einem Aufwand von 68,45 Mio. Franken und einem Ertrag von 71,05 Mio. Franken resultiert ein Ertragsüberschuss von 2,6 Mio. Franken. Erleichtert stellte Peter Brunner, Finanzchef des Synodalrats, fest, dass die Pandemie weniger Schaden angerichtet hat als befürchtet. Für die Jahre 2023 bis 2025 rechnet der rollende Finanzplan hingegen mit einem Defizit in der Höhe von 6,3 Mio. Franken.

300‘000 Franken für Bildungsprojekt der Jesuiten im Irak

Rund ein Dutzend Synodale lieferten sich heisse Rededuelle, nachdem die vorberatende Fachkommission BildungMedienSoziales und die Finanzkommission den Antrag gestellt hatten, das Projekt Jesuit Worldwide Learning im Irak lediglich mit 150'000 statt den beantragten 300'000 Franken unterstützen zu wollen. Begründet wurde die Halbierung mit grundsätzlichen Vorbehalten, wonach für diese Art Hilfe eine Grundlage fehle bzw. die Kirche andere Aufgaben wahrnehmen müsse. Derart herausgefordert verlangte Synodale René Albertin, Egg, gar 450'000 Franken für das Projekt, sei doch Bildungsarbeit ein entscheidender Schlüssel für Entwicklung. Schlussendlich setzte sich der Antrag und die Begründung des Synodalrats durch, wonach das ausssergewöhnliche Bildungsprojekt ein wichtiger Beitrag für den Frieden und die nachhaltige ökumenische und ökologische Entwicklung in der Region sei. Mit 68 zu 18 Stimmen bei 3 Enthaltungen bewilligten die Synodalen einen einmaligen Betrag von 300'000 Franken.

Zentrale Mitgliederverwaltung auf gutem Weg

Gemäss Kirchengesetz erhalten die kantonalen kirchlichen Körperschaften und ihre Kirchgemeinden aus dem Einwohnerregister der Wohnsitzgemeinde und den Registern der Schulgemeinden unentgeltlich die Angaben, die sie zur Erfassung ihrer Mitglieder beziehungsweise zur Erfüllung ihrer kirchlichen Aufgaben benötigen. Bisher fehlten dazu eine Grundlage für ein Mitgliederregister in der Kirchenordnung, andererseits eine Verordnung, um damit rechtsgenügende gesetzliche Grundlagen zu schaffen. Mit dem einstimmig erfolgten Entscheid, den Erlass der Verordnung über das Register der Mitglieder und weiterer Personen der Römisch-katholischen Körperschaft des Kantons Zürich (RMVO) anzunehmen, hat die Synode die Grundlagen für ein zentrales Mitgliederregister geschaffen. Dieser Beschluss untersteht dem fakultativen Referendum. Aktuell nutzen 70 der insgesamt 74 katholischen Kirchgemeinden ein entsprechendes Tool für die Mitgliederverwaltung.

Beiträge an «Paarberatung & Mediation»

Ohne Gegenstimme beschlossen die Synodalen mit 86 Ja bei 2 Enthaltungen, dem ökumenischen Verein «Paarberatung & Mediation im Kanton Zürich» für die Jahre 2023 und 2024 je 700'000 Franken zu entrichten. Künftig soll die Beitragsdauer wie bei allen anderen Subventionsempfängern (wieder) bei vier Jahren liegen.

Im Verein mit einer zentralen Geschäftsstelle sind seit 2016 neun dezentrale Beratungsstellen organisatorisch zusammengeführt. Ratsuchende Paare und Einzelpersonen finden hier bei Herausforderungen und Konflikten in der Partnerschaft Unterstützung, insbesondere auch jene in finanziell engen Verhältnissen. Finanziell mitgetragen wird der Verein auch vom Kanton Zürich.

 

Erklärung von Mitgliedern der Synode der Römisch-katholischen Körperschaft im Kanton Zürich zum Synodalen Weg