Filmpreis der Kirchen 2021 Jury zeichnet Westschweizer Film «La Mif» aus
Eine eigens bestellte Kirchenjury wählte den Preisträger aus der Reihe «Fokus» mit Filmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus. Der Film «La Mif» (umgangssprachlich für Familie) spielt in einem Heim, in dem junge Frauen aus prekären Elternhäusern eine neue Art von Gemeinschaft erleben, aber auch mit ihren unterschiedlichsten Temperamenten aufeinanderprallen. «Der Film verleiht den Frauen, die sonst nicht gesehen werden, Sichtbarkeit. Er hebt mit einer dringlichen Stimme die Wichtigkeit solcher Institutionen für unsere Gesellschaft hervor. In ihnen finden die jungen Menschen trotz aller Widrigkeiten und traumatischen Erlebnissen einen sicheren Raum»; so Jurypräsidentin und Filmdozentin Lucie Bader.
Regisseur Fred Baillif, eigentlich ausgebildeter Sozialarbeiter, wird an die Preisverleihung heute Abend in Zürich anwesend sein. Seine Reaktion auf den Preis:
«Ich bin sehr berührt von der Wertschätzung unserer Arbeit durch die Zürcher Kirchen. Als Filmemacher mache ich das gleiche wie die Kirchen: Sozialarbeit. Es geht mir darum zu teilen ohne zu urteilen.»
Sein Film mit Laien-Darstellerinnen und -Darstellern entstand in nur zehn Drehtagen und erhielt bereits am Filmfest «Berlinale» eine Auszeichnung.
In diesem Jahr konkurrierten zwölf Filme um den Kirchenpreis. Das Thema Liebe bebilderten viele von ihnen sowohl dokumentarisch als auch in Spielfilmen. Die Kirchen-Jury bildeten neben Filmdozentin Lucie Bader Kirchenrat Andrea Marco Bianca (Reformierte Kirche), Synodalrat Tobias Grimbacher (Katholische Kirche), die Medien- und Religionswissenschaftlerin Marie-Therese Mäder von der Universität Zürich sowie die Preisträgerin aus dem vergangenen Jahr Karin Heberlein (Regie «Sami, Joe und ich»).
Der ökumenische Filmpreis steht für einen offenen Blick auf Religion, Kultur und Gesellschaft.
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