Grosse Ehre für Weihbischöfe Peter Henrici und Paul Vollmar
«Jubiliert und freut euch!»: In Anlehnung an das jüngste Schreiben von Papst Franziskus eröffnete Generalvikar Josef Annen die Feier zum silbernen Bischofsjubiläum und hiess Peter Henrici und Paul Vollmar herzlich willkommen. Als grosse Ehre schätzte Annen es, dass Kardinal Karl-Josef Rauber den Weg nach Zürich auf sich genommen hatte, war es doch nicht zuletzt dessen Verdienst, dass dieses Jubiläum gefeiert werden konnte. Für die Feier entschuldigt hatte sich Diözesanbischof Vitus Huonder: Er nahm an einer Fronleichnamsfeier in Deutschland teil.
Ernennung der Weihbischöfe: Das grosse Aufatmen
Der Generalvikar erinnerte sich gut daran, wie vor 25 Jahren ein Aufatmen durch die Diözese ging, als die Weihbischöfe ernannt wurden und als Auftrag die Befriedung der Diözese mit auf den Weg bekamen. Die grosse Frage stand im Raum, wie ein Philosophieprofessor und ein Rektor der Katholischen Schulen Zürich sich mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut machen würden. Schnell war klar: Peter Henrici nahm die vorgegebene Realität als Ausgangspunkt für all seine Reflexionen und setzte der Pastoral Impulse, für Paul Vollmar stand das Entfalten der Charismen unter den Gläubigen im Vordergrund, weil er Kirche als Ereignis des Geistes verstand.
Laudatio: Unvergessliche Verdienste in Ökumene und «Geh-Hin-Kirche»
In seiner Laudatio erinnerte René Zihlmann, der ehemalige Präsident der Zentralkommission (heute: Synodalrat), an wesentliche Eckpunkte des ganzen Wirkens der beiden Jubilare – angefangen von der überraschenden Berufung durch Papst Johannes Paul II. bis hin zu den zahlreichen Impulsen, die sie mit ihrem segensreichen Wirken gesetzt hatten: «Mit der Bischofsernennung von Peter und Paul sind zu einer grossen gemeinsamen Aufgabe zwei Biografien und zwei Persönlichkeiten zusammengekommen, die der Katholischen Kirche in der Schweiz, im Bistum Chur und insbesondere in Zürich sehr viel gebracht haben.»
«Viele meinten, es sei ein ganz grosses Opfer gewesen, von Rom nach Zürich zu kommen. Aber es war eigentlich gar nicht so schlimm. Und im Lauf der Jahre ist meine Begeisterung für das schweizerische Kirchensystem ständig gewachsen.» Weihbischof Peter Henrici.
«Ich bleibe ein Suchender und lasse das Künftige vertrauensvoll geschehen, und ich hoffe, dass ER mir den Weg zeigt.» Weihbischof Paul Vollmar.
Theologische Hochschule verdankt heutige akademische Qualität Henrici
Die Churer Theologieprofessorin Eva-Maria Faber überbrachte Glückwünsche und Dank von der Theologischen Hochschule Chur. «Wer sich fragt», so Faber, «wozu es gut ist, dass ein akademisch brillanter Philosophieprofessor als »blosser« Bischof endet, findet hier vielleicht einen kleinen Trost: Die reiche akademische Erfahrung hat der Weihbischof in der Expertenkommission segensreich eingebracht» und wies darauf hin, dass die akademische Qualität der heutigen Hochschule einem entschiedenen Votum von Henrici zu verdanken sei.
Alt-Abt Martin Werlen: Ernennung der Weihbischöfe ein sehr, sehr starkes Zeichen
«Wir sind, ob es uns gefällt oder nicht, dazu aufgerufen, die Wirklichkeit so zu sehen, wie sie ist. Unsere persönliche Realität, die der Gemeinschaft und der Gesellschaft.» : Mit diesem Zitat von Papst Franziskus illustrierte Alt-Abt Martin Werlen etwas von dem, was passiert ist, als Papst Johannes Paul II. zur Churer Bistumssituation sagte: «So nicht!» Er überraschte, so der Rückblick Werlens, mit dem Lösungsversuch, den kaum jemand erwartet hatte: «Dem Bischof ungefragt zwei Weihbischöfe zur Seite zu stellen, zwei starke Männer, die nie von einem solchen Dienst geträumt hatten, die Weihe nicht in der Diözese, sondern in der Klosterkirche Einsiedeln und der Weihespender nicht der Bischof, sondern der Präfekt der Bischofskongregation. Das war ein sehr, sehr starkes Zeichen.»
Fronleichnamsgottesdienst mit Prozession
Einen besonders feierlichen Moment bildete der Gottesdienst zum Fronleichnamsfest, der in der vollbesetzten Liebfrauenkirche zusammen mit der Pfarrei begangen wurde und in einer kleinen Prozession um die Kirche ausklang. In seiner Predigt sagte Weihbischof Henrici: «Das, was in diesen 25 Bischofsjahren von Paul Vollmar und mir verborgen blieb vor Gott - und vielleicht auch für Zürich - ist wichtiger als das, was davon sichtbar wurde. Möge es Früchte tragen für die christliche Zukunft unserer Stadt.»
Das Informationsblatt Juni erscheint nächste Woche und nimmt sich ausführlicher der Würdigung der beiden Weihbischöfe an. Die folgende Bildergalerie gibt einen kleinen Einblick in die Feier des Bischofsjubiläums:
Kommentare anzeigen