Impuls zum 4. Fastensonntag Geöffnete Augen
Da staunt ein Kind in China über den blauen Himmel. Da schwimmen in Venedigs Kanälen auf einmal Fische. Da haben an unserer Haustür im Kreis 3 der Stadt Zürich solidarische Nachbarn und Nachbarinnen einen Zettel aufgehängt mit der Aufschrift: „Corona? Wir helfen einander! Viele von uns gehören nicht zur Risikogruppe – und können Menschen unter die Arme greifen, falls sie das brauchen. Wir können einkaufen gehen, Medikamente besorgen oder in anderer Weise behilflich sein – auch einfach mit einem Gespräch gegen die Einsamkeit. Wir helfen gerne!“
So etwas habe ich noch nie erlebt. Mir gehen in diesen Tagen buchstäblich die Augen auf . Ich staune nicht nur über den blauen Himmel in China und die Fische in den Kanälen Venedigs, ich staune über die Hilfsbereitschaft in unserer Gesellschaft.
Geöffnete Augen
Von geöffneten Augen erzählt uns auch das Johannes-Evangelium (Johannes 9 ,1-41) zum 4. Fastensonntag Jesus sieht unterwegs einen Mann, der von Geburt an blind war. Er streicht dem Blinden einen Teig über die Augen, dieser geht zum Teich Schilóach, wäscht sich, kehrt zurück und kann sehen. Die Schriftgelehrten fragen den Blindgeborenen: Wer hat dir die Augen geöffnet? Dieser sagt: Ich weiss es nicht. Jesus hörte davon und als er ihn traf, sagte er zu ihm: „Glaubst du an den Menschensohn?“. Dieser sagte: „Ich glaube, Herr.“
Freue dich!
Der 4. Fastensonntag heisst auch Sonntag „Laetare“, zu Deutsch „Freue dich!“ Freuen dürfen wir uns über die vielen Zeichen der Anteilnahme und der Solidarität. Freuen dürfen wir uns über die brennenden Kerzen vor den Fenstern und das Gebet an jedem Donnerstagabend um 20.00 Uhr. Freuen dürfen wir uns über Jesus, der uns die Augen öffnet für die Liebe Gottes.
Ich wünsche allen einen gesegneten Sonntag Laetare.
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