Synode tagt in Winterthur Finanzspritze für die Paulus Akademie
Zu reden gab die Paulus Akademie vor allem, da sie durch die Auswirkungen der Pandemie finanziell in Schieflage geraten war. Der Synodalrat beantragte daher dem Parlament weitere finanzielle Unterstützung. Der zuständige Rat, Tobias Grimbacher, sagte an der Sitzung: «Wir wollen den Schaden, den der ‚Covid-Sturm‘ verursacht hat, in Grenzen halten.»
Der Synodalrat beantragte dem Parlament, die Paulus Akademie mit insgesamt 456 000 Franken zu alimentieren und ihr für das Tagungszentrum eine Defizitgarantie von maximal 690 000 zuzusichern. Entgegen dem Antrag der Exekutive schlug die Sachkommission Bildung Medien Soziales (BiMeSo) alternative finanzielle Hilfen vor. Zudem wollte die BiMeSo nichts von einer Defizitgarantie wissen. Die Synode folgte schliesslich dem Antrag der beratenden Kommission und beschloss, zur Sicherstellung der Eigenmittel einen Betrag von 300 000 Franken ins Budget 2022 einzustellen. Für das laufende Jahr sprach die Synode dem Verwaltungszentrum einen Beitrag von 400 000 Franken zu.
Der Präsident der Sachkommission BiMeSo, Hans Peter Staub: «Wir wollten der Paulus Akademie unter die Arme greifen und das Veranstaltungszentrum unterstützen. Ausserdem war uns die Sicherstellung der Eigenmittel wichtig.» Und traf sich so auch wieder mit der Haltung im Synodalrat, der ebenfalls klar zur Akademie an der Pfingstweidstrasse in Zürich steht.
Auch Csongor Kozma, seit letztem August Direktor der Paulus Akademie, war zufrieden: «Wir freuen uns über die klare Unterstützung des Parlaments und natürlich, dass wir endlich mit voller Kraft in unseren schönen, neuen Räumlichkeiten loslegen können!»
Jahresberichte und Jahresrechnung 2020
Weitere Geschäfte betrafen das vergangene Jahr. Die Beiträge im Jahresbericht 2020 waren auch in der Katholischen Kirche im Kanton Zürich geprägt von der Coronakrise. Diese wirkte sich vor Ort in den Pfarreien aus, wo nur wenige Gottesdienste stattfinden konnten und alternative Begegnungsformen gefunden werden mussten. Stark angestiegen ist auch die Nachfrage nach Seelsorge z.B. in Spitälern und Kliniken sowie nach Beratung und Hilfe bei den Fachstellen und der Caritas Zürich.
Die Jahresrechnung 2020 der Römisch-katholischen Körperschaft weist bei einem Ertrag von gut 64 Mio. Franken und einem Aufwand von 61,7 Mio. Franken einen Ertragsüberschuss von gut 2,3 Mio. Franken aus. Budgetiert waren nur knapp 1 Mio. Franken Ertragsüberschuss. Der Grund für die Einsparungen: viele Veranstaltungen fielen den Corona-Massnahmen zum Opfer.
Die Synode nahm auch die Jahresberichte von Rekurskommission (Judikative) und Personalombudsstelle ab. Zusätzlich wurden mit Annika Burrichter, Fraktion Albis, David Henseler, Fraktion Zürich, Astrid Hirzel, Fraktion Zürich, Davide Loss, Fraktion Albis und Beryl Niedermann (Präsidentin), Fraktion Oberland die Mitglieder der Rekurskommission bestätigt bzw. neu gewählt.
Studierende erhielten den Ethikpreis
Im Rahmen der Synodensitzung verlieh die Ethikkommission der Katholischen Kirche im Kanton Zürich auch die Ethikpreise, mit denen Abschlussarbeiten, die sich mit ethischen Fragen auseinandersetzen, ausgezeichnet werden. Den ersten Preis erhielten Sophie Claire Rüfli und Ananda Ilona Sahli für ihre Bachelorarbeit «Moralischer Disstress bei Pflegestudierenden - zur Entstehung beitragende Situationen und Faktoren», eingereicht an der Berner Fachhochschule für Gesundheit. Mit dem zweiten Preis wurde Florian Hirschbühl für seine Bachelor-Arbeit «Selbstkontrolle der Medien in der Berichterstattung über Terroranschläge» (HWZ) ausgezeichnet. Manuela Broz bekam den dritten Preis für ihre Masterarbeit zum Erfolg von Moral und Ethik am Arbeitsplatz «Ursache und Wirkung von Beziehungsgestaltung auf moralisches und ethisches Verhalten im Digital Change einer Unternehmung» (PH Luzern).
Am Schluss der Sitzung verabschiedeten die Synodalen die langjährige Synoden-Sekretärin Flavia Rianda mit langanhaltendem Applaus in den Ruhestand.
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