Weihbischof Paul Vollmar verstorben Charisma ist wichtiger als Macht
Die ganze Diözese atmete auf, als 1993 Paul Vollmar und Peter Henrici zu Weihbischöfen ernannt wurden. Als Auftrag gab der Papst ihnen mit, die seit der Ära von Bischof Wolfgang Haas unter Polarisierung leidende Diözese zu befrieden. Ganz unbekannt war Vollmar in Zürich nicht, denn seit vielen Jahren wirkte er als Schulseelsorger, Lehrer und dann auch Rektor an den Freien Katholischen Schulen Zürich. Als Seelsorger war es Paul Vollmar zentrales Anliegen, das Entfalten der Charismen unter den Gläubigen in den Vordergrund zu rücken. Er verstand Kirche als Ereignis des Geistes und lebte so seinen bischöflichen Wahlspruch «Was er euch sagt, das tut». So waren ihm das Wohl und das Urteil der Seelsorgenden und des Gottesvolkes ebenso wichtig wie der Dialog mit anderen Glaubensgemeinschaften. Im Bewusstsein, «dass unsere Kirchen viel mehr miteinander verbindet als trennt», erneuerten der reformierte Kirchenratspräsident und Weihbischof Vollmar den Geist des Ökumenebriefs von 1997.
Gemeinsam mit der Körperschaft
Mit grosser Dialogbereitschaft und Engagement baute er zusammen mit Peter Henrici ein neues, von Vertrauen geprägtes Verhältnis zwischen Körperschaft und Bistumsleitung auf. Ein sichtbares Zeichen dafür ist das bis heute aktuelle gemeinsame Logo der katholischen Kirche im Kanton Zürich mit dem stilisierten Kreuz in weiss und blau. Über Zürich und das Bistum hinaus schätzte auch die Schweizer Bischofskonferenz Paul Vollmar als profunden Kenner der Liturgie.
Im Oktober 2009 trat er mit Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren zurück. Wie geschätzt er weit herum war, zeigte sich beim Festgottesdienst zu seinem Geburtstag, den über 500 Leute mitfeierten und nochmals fünf Jahre später zu seinem goldenen Priesterjubiläum.
Bis ins hohe Alter hinein wirkte er als Priester und nahm in der Pfarrei Heilig Geist in Höngg die Verantwortung als Pfarradministrator wahr.
Die Zürcher Kirche ist Weihbischof Paul Vollmar sehr dankbar für sein umsichtiges Wirken in Zürich und im ganzen Bistum und wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Nachrufe von Synodalratspräsidentin Franziska Driessen-Reding, dem ehemalige Präsidenten der Zentralkommission, René Zihlmann, Weihbischof Peter Henrici und der Gemeindeleiterin Monika Schmid finden Sie hier. Eine ausführliche Biografie von Paul Vollmar findet sich auf der Homepage des Bistums Chur. Auf der Homepage der Schweizer Bischofskonferenz dankt deren Präsident Bischof Felix Gmür dem Verstorbenen und auch Martin Klöckener,Professor für Liturgiewissenschaft an der Universität Freiburg/Schweiz würdigt Vollmar.
https://www.kath.ch/medienspiegel/was-er-euch-sagt-das-tut-joh-25/?pw=B7OXPv0SzQAD&utm_source=newsletter&utm_medium=e-mail&utm_campaign=2021-05-05
Der Beerdigungsgottesdienst findet am Mittwoch, 5. Mai um 14.30 Uhr, in der Kirche Sainte-Thérèse, in Fribourg statt, anschliessend Beisetzung im engeren Kreis beim Grab der Marianistengemeinschaft auf dem Friedhof St. Léonard.
Der Dreissigste für Weihbischof Paul Vollmar wird am Samstag, 29. Mai 2021, um 13.00 Uhr, in der Pfarrkirche Heilig Geist, in Zürich-Höngg gefeiert.
Todesanzeige von Weihbischof Paul Vollmar
Kommentare anzeigen