Kirche aktuell

Zürcher Forum der Religionen Bericht 2020 zu Religionsgemeinschaften

Das Zürcher Forum der Religionen (ZFR) hat in einem neuen Bericht breit gefächerte Informationen zur Entwicklung der Religionsgemeinschaften im Kanton Zürich zusammengetragen.
26. Juli 2021 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Das ZFR tut dies jeweils im Auftrag der Integrationsförderung der Stadt Zürich. Der Schwerpunkt liegt zwar bei den Religionsgemeinschaften mit Schwerpunkt Kanton Zürich. Allerdings werden auch Ereignisse und Debatten berücksichtigt, die das Verhältnis von Religion und Gesellschaft schweizweit betreffen und Auswirkungen auch für den Kanton Zürich zeitigen.

So präsentiert sich zum einen ein vielfältiger Überblick zu den im ZFR engagierten Mitgliederorganisationen der grossen Religionen Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam und Judentum. Zum andern haben verschiedene Ereignisse die Religionslandschaft im Kanton Zürich geprägt. Nachfolgend vier Beispiele:

 

Mit der Pandemie wurden Aktivitäten der Religionsgemeinschaften, insbesondere Gottesdienste, Taufen und Hochzeiten, aber auch persönliche Seelsorgegespräche stark eingeschränkt bis verunmöglicht. Die Kampagne «Wenn beten allein nicht reicht» der katholischen und reformierten Kirche informierte über verschiedene telefonische und virtuelle Seelsorgeangebote, die während der Lockdown-Monate auch stark frequentiert wurden.

 

An ihrem jährlichen Treffen legten Regierungsrätin Jacqueline Fehr und die Spitzen der anerkannten Religionsgemeinschaften am 19. März drei Schwerpunkte für die Legislatur 2020 bis 2023 fest: einen Zukunftsdialog zur Beziehung zwischen Staat und Religionsgemeinschaften, die Klärung der Rollen im Verhältnis zu den nicht-anerkannten Religionsgemeinschaften und eine Studie zur gesellschaftlichen Bedeutung der Religionsgemeinschaften. Übergeordnetes Ziel ist die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts.

 

Wiederholt wurde schweizweit kritisiert, wie unterschiedlich das Fach «Religion und Kultur» in den verschiedenen Kantonen umgesetzt wird. Die interreligiöse Arbeitsgemeinschaft Schweiz IRAS COTIS bemängelte, dass in nur drei von 21 Kantonen die Anzahl Lektionen dem Richtwert entspreche. Die Zürcher Bildungsdirektion schlug vor, für das Fach «Religionen, Kulturen, Ethik» im Projekt «Gymnasium 2022» eine halbe Wochenstunde einzusetzen.

 

2020 war ein intensives Jahr für infoSekta: Mit über 2'900 Kontakten verzeichnete die Fachstelle eine Zunahme von 3% gegenüber dem Vorjahr. Dabei spielte der Verschwörungsglaube vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie eine wesentliche Rolle in den Beratungen. Die Selbsthilfegruppen für Betroffene wurden online durchgeführt.

 

Den integralen «Bericht zur gesellschaftlichen Situation und Entwicklung der Religionsgemeinschaften im Kanton Zürich» finden Sie hier.