Kirche aktuell

Hommage an Katharina von Zimmern Ein Katharinen-Turm für Zürich

Vom 20. August bis zum 10. Dezember gibt es in der Stadt Zürich einen neuen Turm: den Katharinen-Turm. Das Projekt würdigt Frauen, die Stadt und Kanton Zürich wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich mitentwickeln und mitgestalten. Die temporäre Kunstinstallation erinnert an den früher existierenden zweiten Turm beim Fraumünster und rückt den Diskurs über die «Reformation» in Zürich in den Fokus.
08. August 2024 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Das Fraumünster hatte ursprünglich zwei Türme wie das gegenüberliegende Grossmünster. Zum Gedenken an die Reformation mit der Übergabe der Fraumünster-Abtei an die Stadt Zürich durch die Äbtissin Katharina von Zimmern wird 2024 der fehlende Fraumünster-Turm symbolisch wieder angefügt. Der Katharinen-Turm wird an die gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Präsenz von Frauen in Zürich ‒ seit jeher ‒ erinnern. Die katholische Kirche unterstützt zusammen mit weiteren Partnern das Projekt. Synodalratspräsident Raphael J.-P. Meyer ist Mitglied der Schirmherrschaft über das gesamte Jubiläumsprojekt.

Der Turm

Die 40 Meter hohe Kunstinstallation, die den früheren Südturm symbolisch wiedergibt, befindet sich zwischen Fraumünster und Stadthaus und wird dort vom 20. August bis 10. Dezember 2024 stehen. Die temporäre Installation wird der Leuchtturm der Reformation im Fraumünster sein und in der ganzen Stadt die Gestaltungskraft und Präsenz von wirkmächtigen Frauen verkünden. Franziska Driessen-Reding, ehemalige Synodalratspräsidentin, ist als erste Frau an der Spitze einer Zürcher Landeskirche ebenfalls mit einem Band am Turm vertreten.

Der Katharinen-Turm steht im Kontext der Stadtgeschichte und des Kreuzgangs mit den Bodmer-Fresken zur Gründungslegende des Fraumünsters und dem Denkmal für Katharina von Zimmern. Die Turminstallation ist nachhaltig konzipiert. Sie wird aus einem Gerüst bestehen. Der Sockelbereich ist begehbar sowohl von der Limmatseite als auch von der Fraumünsterstrasse her.

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Die Widmung

Der geschaffene Raum ist den 29 Fraumünster Äbtissinnen gewidmet, die Zürich zwischen 853 und 1524 mitgebaut und mitgestaltet haben. An diese Benediktinerinnen knüpfen die insgesamt 1000 Meter langen grünen Stoffbänder an, welche das Kleid des Turmes bilden.

Diese Bänder werden das Kleid des Katharinen-Turmes bilden und mit 500 Namen von bedeutenden Zürcher Frauen bedruckt werden. Sie markieren deren Wirkmächtigkeit in der Geschichte und Gegenwart. Damit werden die gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Präsenz ‒ seit jeher ‒ von Frauen in Stadt und Kanton Zürich manifestiert.

Das Programm

Bereits ab Freitag, 16. August, beginnt das Programm rund um das Jubiläum. Ein Programmpunkt ist die Darbietung «Ich habe niemanden gefragt». Augst & Friedmann führen diese Sprach- und Musik-Performance an verschiedenen Orten, auf Strassen und Plätzen der Stadt Zürich und im ganzen Kanton auf. Als Wanderprediger und Bänkelsänger sprechen und singen sie mit Handy und dem Bluetooth-Player über den Vorabend der Zürcher Reformation im 16. Jahrhundert – und erzählen von der Krisenzeit der damaligen Gesellschaft aus Adligen, Bürgern und Bäuerinnen und Bauern.

Zur Erinnerung an die Reformation im Fraumünster 1524 gibt es nebst dem Turm auch noch weitere, verschiedene Projekte wie Theater, Podien, Ausstellungen, die einen weiteren Einblick in die Zeit der Reformation und in das Leben der Katharina von Zimmern geben.

Eine historische Einordnung hat auch das forum bereits anfangs Juni in einer Publikation gemacht.