Lichtinstallation im aki Ruhe und Kraft im Advent
„Es ist keine Installation, die sagt, hier bin ich“, sagt Clemens Prokop, der in Wald ZH wohnende Lichtkünstler aus Düsseldorf. Es sei ein bewusstes Sich-Zurücknehmen, eine Schule des Hinsehens und Hinhörens. Das Debüt der Lichtinstallation beginnt in der Kapelle. Begleitet durch Musik, gespielt von Heike Schäfer (Kontrabass) und Hanna Maria Meister (Piano), strömt das einfliessende Licht nach und nach durch die bunten Fenster der Kapelle und ist schliesslich an der Decke immer deutlicher zu sehen. Erst ist es eine Ahnung, dann eine Gewissheit. So versinnbildlicht es das adventliche Thema „Anbruch“, das uns das Kommen von Jesus Christus näherbringen will.
Der Adventskranz und die Kerzen sind ebenso Teil des Ganzen: „Als Lichtkünstler kann ich gegen die Kraft einer echten Kerze nur verlieren“, sagt Clemens Prokop. Aus diesem Grund entschied er sich für kühle Blautöne, welche die existierenden Farben ergänzen. Er erklärt, dass wir uns symbolisch für das einsetzen sollten, was wir am besten können – ohne mit dem konkurrieren zu wollen, was wir nicht erreichen können.
Space-Odyssee
Das Prinzip der Einfachheit prägt auch die drei blauen Licht-Stelen des Gartens. Zwischen ETH und Central sollen leuchtende Ruheinseln geschaffen werden. Jede Stele unterscheidet sich in dezenter Weise in ihrem Blauton und erinnert bewusst an die geheimnisvolle Stele in Stanley Kubricks Filmklassiker „2001: A Space Odyssey“
„Es geht nicht darum, ein Kunstwerk zu schauen, sondern zu überlegen, wie man sich selbst und den Raum wahrnimmt. Diese Licht-Stele ist ein Kontrast – es geht darum: was macht das mit mir, wenn ich mich dieser Provokation aussetze?“, so der Künstler.
Er hat für die Teilnehmenden eine Überraschung vorbereitet: Er verteilt „Geissenglöcklein“, die an den Licht-Stelen aufgehängt werden können.
„Ich liebe die Idee, dass die Glocken klingen können, aber nicht müssen.“
Clemens Prokop sagt, er verbinde damit die Möglichkeiten, deren Ausgang noch ungewiss ist, und sieht eine Parallele in den Möglichkeiten und Entscheidungen, vor denen wir als Christinnen und Christen tagtäglich stehen.
Idealerweise eröffnen die Installationen den Raum für Transformation und einen Perspektivenwechsel – das sei das Entscheidende, das Adventliche.
So lädt auch Betriebsleiterin Rachel Philipona ein, in Kapelle und Garten mit den eigenen Gedanken zu verweilen und sich auf die Wirkung der Lichter und der wärmenden Atmosphäre des Hauses einzulassen. Damit in uns allen Advent lebendig werde: Warten auf Heil, Rettung und Menschwerdung.
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