Hugo Ball und die Byzantiner
Der Dadaist Hugo Ball gehörte zu den Gründern des Zürcher Cabaret Voltaire. Später erlebte er eine religiöse Erweckung und beschäftigte sich mit dem Byzantinischen Christentum. Francesco Pagagni, Mitglied der Synode und des Pfarreirats Liebfrauen, lädt mit der Pfarrerin der Predigerkirche dazu ein, diese Form des Christentums zu entdecken. Was ihn an Byzanz fasziniert, schreibt er in diesem Blog.
13. August 2024
«Byzantinisches Christentum» – das ist ein Buchtitel von Hugo Ball, das 1923 erschienen ist. Letztes Jahr habe ich eine Veranstaltung dazu in der Jesuitenbibliothek organisiert. Warum? Weil ich finde, dass dieses Buch für uns heute nicht an Aktualität verloren hat. Ball schrieb es in den turbulenten, auch gewalttätigen frühen Zwanziger Jahre. Diese Zeit hat Parallelen zu unserer Gegenwart: Desorientierung, Selbstzweifel…
Ball hält seiner Zeit den Spiegel vor, einen fernen Spiegel. «Byzantinisches Christentum» hat einen Ehrenplatz in meiner Bibliothek. Zuerst einmal ist es glänzend geschrieben, so dass Lesen Freude macht. Und dann unterschreibe ich die Grundthese vorbehaltlos: Wir haben es verlernt, die Welt symbolisch zu lesen. Deshalb sind wir im hier und jetzt eingeschlossen. Die Heiligen des Ostens sind weit entfernt von uns, aber sie weisen uns einen Weg aus dem Fliegenglas, in dem wir gefangen sind.
Pfarrerin Kathrin Rehmat von der Predigerkirche und ich bieten vier Abende zu diesem Buch an.
Am 14. August um 18.30 Uhr gibt es eine allgemeine Einführung zu Person und Werk Hugo Balls, an drei weiteren Abenden werden dann je eine prägende historische Persönlichkeit des byzantinischen Christentums besprochen: 21. August: Johannes Klimakus, 25. September: Simeon der Stylit und 2. Oktober Dionysius Areopagita. Die Veranstaltungen findet bei schönem Wetter im Garten des Pfarrhauses zu Predigern, Schienhutgasse 6, statt. Bei schlechtem Wetter in der Predigerkirche am Zähringerplatz. Im Zweifelsfall Tel: 078 606 46 86. Die Veranstaltungsreihe wird ökumenisch getragen von der Pfarrei Liebfrauen und der Predigerkirche.
Verantwortlich: Kathrin Rehmat, Pfarrerin Predigerkirche, und Francesco Papagni, Pfarreirat Liebfrauen
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