Kirche aktuell

Schöpfungszeit 2023 Hier und jetzt bewusster leben

Die fünfwöchige SchöpfungsZeit zwischen dem 1. September und dem 4. Oktober gewinnt immer mehr an Bedeutung in der römisch-katholischen Kirche. Die Ortskirchen feiern in der SchöpfungsZeit die Beziehung zu Gott, dem Schöpfer, und setzen sich zugleich für Umweltgerechtigkeit ein.
08. September 2023 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Papst Franziskus setzt sich sehr für die Schöpfung ein. Er hat sie in verschiedenen Dokumenten thematisiert, erstmals ausführlich in der Enzyklika «Laudato si'» von 2015, in der der Papst zuerst die Zerstörung der Schöpfung und anschliessend die Schöpfung und ihre Gefährdung theologisch behandelt hat. Weiter hat Papst Franziskus ein konkretes Zeichen für die Schöpfung gesetzt, als er im Jahr 2015 den 1. September als «Weltgebetstag zur Bewahrung der Schöpfung» eingeführt hat.

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Auch der Klimaball ist Teil der SchöpfungsZeit. Er wandert durch Zürich.

Denselben Zeitraum widmen auch die Orthodoxen seit 1989 der Schöpfung. Papst Franziskus erhoffte sich durch die Einführung des Weltgebetstages, dass die Katholikinnen und Katholiken gemeinsam mit den anderen Konfessionen an die Schöpfung denken. Der 1. September gilt bei den Orthodoxen Kirchen und der Römisch-katholischen Kirche als der Tag der Schöpfung. Der 4. Oktober ist der Gedenktag von Franz von Assisi. Zwischen diesen beiden Daten liegt die SchöpfungsZeit – sie schliesst das Erntedankfest und den Bettag mit ein.

Die Schöpfung gehört dem Schöpfer

Seit 2015 erlässt Franziskus jährlich eine Botschaft zum Weltgebetstag zur Bewahrung der Schöpfung. Aus den Botschaften der letzten Jahre lassen sich wichtige Aussagen zur Förderung der SchöpfungsZeit herauslesen. Die Schöpfung gehört nicht den Menschen, sondern Gott, dem Schöpfer. Wenn die Menschen die Schöpfung bewahren und pflegen, können sie dadurch Gott erkennen und sich selbst als Teil der Schöpfung wahrnehmen. Die SchöpfungsZeit ist das Zeitfenster, in dem alle Menschen die enge Verbindung zwischen ihnen, Gott und der Schöpfung verstärken können.

Franziskus versichert uns, dass Gott uns liebt und nie alleine lässt. Darum sollen die Menschen sich für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen: «Die dringende Herausforderung, unser gemeinsames Haus zu schützen, schliesst die Sorge ein, die gesamte Menschheitsfamilie in der Suche nach einer nachhaltigen und ganzheitlichen Entwicklung zu vereinen, denn wir wissen, dass sich die Dinge ändern können» (LS 13).

«Für das Klima hoffen, heisst handeln»

So lautet das Thema für die SchöpfungsZeit 2023. Nicht nur Einzelne sind gefordert. Die ganze Gesellschaft muss Verantwortung übernehmen. Pfarreien und Kirchgemeinden können ihre Zukunftshoffnung mit konkreten Zeichen zum Ausdruck zu bringen, indem sie ihre Treibhausemissionen vermindern, ein Umweltmanagement einführen und die Sorge für die Schöpfung in Gottesdienst und Unterricht zum Ausdruck bringen. Möglich ist auch, sich klimapolitisch zu engagieren, beispielsweise mit einem Statement bei www.christinnenfuerklimaschutz.ch

Was können die Kirchen beitragen, damit unsere Gesellschaft die Hoffnung nicht verliert und sich an der Gestaltung einer lebenswerten Zukunft beteiligt? «Einiges!» meint Kevin Ischi, Projektleiter Nachhaltigkeit bei der Katholischen Kirche im Kanton Zürich:

«Als Kirche bringen wir keine technischen Lösungen für die ökologischen Herausforderungen hervor, ermöglichen aber als Glaubensgemeinschaft die entscheidende Voraussetzung für einen Wandel: den Perspektivenwechsel.»

Wir brauchen für eine nachhaltige Zukunft nicht nur eine gehörige Portion kritischer Selbstreflexion sondern auch die Grundhaltung den Menschen und die gesamte Mitwelt in einem grösseren Ganzen zu sehen. Der Glaube an Gott den Schöpfer hält uns gerade dazu an, unsere Rolle in der Welt neuzudenken.

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Wer öfters die Perspektive wechselt, kann noch mehr von der Natur entdecken.

Christinnen und Christen setzen sich aus Liebe für die Schöpfung und die Menschen ein. «Die Liebe Gottes ist der fundamentale Beweggrund der gesamten Schöpfung», meint Papst Franziskus (Laudato Si‘ 77). Christinnen und Christen wissen, dass sie von Gott geliebt sind, und dass Gott alles Geschaffene liebt (Weish 11,24). Die Liebe weigert sich, die Welt – unser gemeinsames Haus – verloren zu geben und treibt zum Engagement für die Bewahrung der Schöpfung.

Veranstaltungen in der SchöpfungsZeit 

Hier eine Auswahl von grösseren Veranstaltungen, die aktuell noch geplant sind (nebst weiteren lokalen Aktionen in den Pfarreien und Kirchgemeinden)

Weitere Informationen zum Engagement der Katholischen Kirche im Kanton Zürich sowie bei oeku - Kirchen für die Umwelt