Kirche aktuell

Nachhaltigkeitsmonitoring 2024 Heizungen, Solarenergie und Laudato Si’

Ein neues Monitoringsystem zeigt den aktuellen Stand zum Thema Nachhaltigkeit in der Katholischen Kirche im Kanton Zürich
06. März 2025 Katholische Kirche im Kanton Zürich

Seit 2021 hat die Katholische Kirche im Kanton Zürich eine Nachhaltigkeitsstrategie. Der Synodalrat und Generalvikar haben in seiner Strategie zehn Handlungsfelder definiert. Die Definition konkreter Ziele sowie die Umsetzung einzelner Massnahmen liegen jedoch bei den einzelnen Verantwortlichen aus Körperschaft, Kirchgemeinden und Pfarreien. Als wichtiges Instrument zur periodischen Erfassung des Entwicklungsstandes wurde mit dem Forschungs- und Beratungsbüro INFRAS ein Monitoringsystem entwickelt. Nun liegen – drei Jahre nach Verabschiedung der Nachhaltigkeitsstrategie – erste Resultate aus der Erhebung 2024 vor.

kirchgemeinden-machen-vorwaerts-beim-klimaschutz-reduced.jpg
Solardach der Kirche St. Konrad in Zürich

20 Indikatoren

Das neu aufgebaute Monitoringsystem besteht insgesamt aus 20 Indikatoren, die sich den zehn Handlungsfeldern der Nachhaltigkeitsstrategie zuordnen lassen. Das Ziel besteht darin, das Nachhaltigkeitsengagement der Kirchgemeinden und Pfarreien insgesamt über alle zehn Handlungsfelder zu betrachten und sich nicht nur auf einzelne Aspekte wie das Zertifikat Grüner Güggel oder die Teilnahme an der Treibhausgasbilanzierung zu betrachten. Der grosse Rücklauf aus der Erhebung (zwischen 66-82%, je nach Umfragetyp) bietet dafür einerseits aussagekräftige Zahlen und zeigt andererseits das Interesse der Kirchgemeinden. Das Monitoringsystem als auch die hierfür vorliegenden Zahlen sind im kirchlichen Kontext in der Schweiz bisher einzigartig.

Zahlen, die anspornen

Das Nachhaltigkeitsmonitoring 2024 bietet viele spannende Zahlen zum aktuellen Stand. Der vorliegende Bericht ist eine erste, sehr übergeordnete Darstellung der Ergebnisse. Ein paar besonders auffallende Zahlen sind:

  • 35% der Gebäude werden mit erneuerbaren Heizungen betrieben. Dies ist vergleichbar mit Werten für den Kanton Zürich insgesamt. Die Katholische Kirche ist also auf Kurs. Nichtsdestotrotz bleibt einiges zu tun. Viele Gebäude müssen in den nächsten Jahren von fossilen Heizungen loskommen.
  • ca. 1'300 kWp Strom liefern die Photovoltaikanlagen. Ein paar besonders eindrückliche Beispiele von grossen Solaranlagen befinden sich auf der Kirche St. Konrad in Zürich, beim Pfarreizentrum Heilig Geist in Höngg, der St. Franziskus Kirche in Ebmatingen oder St. Katharina in Fällanden. Eine spezifische Auswertung zum noch nicht ausgeschöpften Solar-Potenzial steht noch aus.
  • Bei 58% der Standorte findet zur Fastenzeit ein Engagement zum Thema Nachhaltigkeit statt. Ausserdem ist auch die Schöpfungszeit im Herbst bei rund der Hälfte der Standorte ein Thema. Das spornt an, das inhaltliche Engagement zu Papst Franziskus Laudato Si» und die Kommunikation des eigenen Engagements vor Ort weiter zu etablieren.
  • 45% aller Standorte hat sich bereits mit ökologischen Aufwertungen der Grünflächen auseinandergesetzt. Das stimmt positiv, denn die Grün- und Umgebungsflächen von Kirchen und Pfarreizentren bietet gute Möglichkeiten, die Biodiversität im Siedlungsraum zu fördern. Viele tolle Beispiele dazu sind vorhanden, aber es besteht eindeutig mehr Raum für Biodiversität zur Verfügung.

 

Ausblick

Die Ergebnisse des Nachhaltigkeitsmonitorings bietet einen Überblick zum aktuellen Stand. Erwartungsgemäss liegt in nahezu allen Bereichen weiterer Optimierungsbedarf. Das Ressort Soziales und Ökologie wird die Resultate darum weiter vertieft analysieren und entsprechende Massnahmen umsetzen, um die Kirchgemeinden und Pfarreien bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie zu unterstützen und zu begleiten. Eine erneute Erhebung der Indikatoren ist in ca. 3 Jahren geplant.