Zürcher Katholiken spenden 100‘000 Franken für Jemen
Weitgehend unbeachtet von der Weltöffentlichkeit spielt sich im Jemen eine menschliche und politische Tragödie ab. Tausende Zivilisten wurden bereits durch die Bombenangriffe getötet, Millionen sind auf der Flucht, Schulen und Spitäler arbeiten nur noch sehr reduziert, wenn sie nicht ganz zerstört wurden, die staatliche Infrastruktur ist faktisch zusammengebrochen, Verwundete auf beiden Seiten der Frontlinien können kaum medizinisch betreut werden, Epidemien breiten sich wegen des verseuchten Trinkwassers rapide aus, worunter wiederum die Zivilbevölkerung am meisten leidet.
Weil die Frontlinien für ausländische Hilfswerke kaum passierbar sind, fliesst auch nur wenig internationale Hilfe in die Krisenregion. Abertausende Menschen sind ihrem Schicksal überlassen. Papst Franziskus hat bei seinem kürzlichen Besuch in Abu Dhabi dringend appelliert, die Hilfe für Jemen zu verstärken. Die Katholische Kirche im Kanton Zürich setzt nun ein deutliches Zeichen und spendet 100‘000 Franken an das IKRK. Das Geld der Zürcher Kirche fliesst in die dringlichsten Gesundsheitsprojekte dieses Hilfswerks vor Ort.
Konkret unterstützt das IKRK
- 38 Zentren als Basisgesundheitsdienste in der Nähe der Frontlinie;
- 17 Spitäler, damit lebenswichtige Dienste aufrechterhalten oder wieder aufgenommen werden können;
- 9 physische Rehabilitationszentren (Prothesen, Orthesen, Physiotherapie für Kriegsopfer).
Franz Rauchenstein, der als IKRK-Delegationschef die Operation des IKRK im Jemen leitet, unterstreicht, dass das IKRK mit fünf lokalen Büros auf allen Seiten des Konfliktes so nahe wie möglich bei den Menschen ist. Er schreibt uns: „Im Jemen erleben wir im Moment die grösste humanitäre Krise weltweit. Mein Team arbeitet unermüdlich daran, die Menschen mit Nahrungsmittel und sauberem Wasser zu versorgen und tut was es kann, um die nötigste Gesundheitsversorgung aufrechtzuerhalten und die Lebensbedingungen in den Gefängnissen des Jemens zu verbessern. Die katholische Kirche im Kanton Zürich trägt mit ihrem großzügigen finanziellen Beitrag dazu bei, dass wir die medizinische Grundversorgung in der Nähe der Frontlinie aufrechterhalten können. Wir sind sehr dankbar für diese Unterstützung.“
Kommentare anzeigen