Am 10. Mai gewinnt die Liebe Gottes Segen für alle
Eine Regenbogenbank im Pavillon auf dem Platzspitzareal wird der Ort für die Segnungen sein. Und das an einem symbolischen Datum: Der 10. Mai ist laut Heiligenlexikon einer der Gedenktage des Noah. Er ist in der Bibel der Stammvater aller Geschlechter. Gott sandte ihm den Regenbogen als Zeichen seiner Zuwendung zu allen Menschen.
Meinrad Furrer, Seelsorger bei kirche urban, ist Initiator des Segens: "Aus meiner Sicht hat ein Paradgimenwechsel - sogar bei Bischöfen und Theologen - stattgefunden. Das ist wunderbar! Sie sagen: Wir wollen alle segnen!" Viele Menschen auch in der Kirche empfänden die Vielfalt an Lebensentwürfen und Liebesgeschichten inzwischen als bereichernd.
In seiner Seelsorgepraxis segnte Furrer schon länger Paare, zum Beispiel am Valentinstag. Auch nichtreligiöse Menschen waren schon dabei:
"Die Verletzungen, die die Kirche vielen zugefügt hat, gehen sehr tief. Wir müssen andere, heilsame Zeichen setzen."
Seelsorger Furrer hofft derweil auf viele Pärchen, die sich am 10. Mai segnen lassen möchten. Nicht nur in Zürich können Paare einen Segen erhalten, sondern auch in Deutschland. Von dort stammt die Idee, mit "Liebe gewinnt" auf das „Nein“ zum Segen für gleichgeschlechtliche Paare der römischen Glaubenskongregation zu reagieren. Auch Franziska Driessen-Reding, Präsidentin des Synodalrates, findet: "Wer sonst, wenn nicht Menschen aus der Kirche, sollen für die Liebe einstehen und Menschen segnen, die einen Weg gemeinsam gehen wollen. Ich bin stolz auf Meinrad Furrer und die anderen Seelsorgenden, die ein Zeichen setzen wollen."
Der Segen auf dem Platzspitz läuft konform zu den Coronavorschriften unter freiem Himmel ab. Die Regenbogenbank wird nach jedem Segen desinfiziert.
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