Forschung in Corona-Zeiten Risiken und Nebenwirkungen von Online-Kirche
Die Kreativität in Pfarreien, Missionen, Fachstellen oder Caritas ist in den vergangenen Wochen förmlich aufgeblüht. Vieles gelingt, anderes misslingt. In Zeiten der Krise zählt das Experiment. Das Schweizerische Pastoralsoziologische Institut St. Gallen SPI verfolgt die Entwicklungen aufmerksam.
Digitalisierung verändert Kirche
Arnd Bünker ist Leiter des SPI und stellt fest, dass sich die Beobachtungen international und ökumenisch gleichen. Dass die Digitalisierung in der Kirche zu Veränderungen führt, gehört für ihn dazu:
«Dies geschieht mal schleichend, mal offenkundig: Hier ein Rückfall in tridentinische Liturgie. Dort Freude über Freiwillige, die bislang keinen Kontakt zur Kirche hatten. Dann wieder Staunen, dass ein Seelsorgegespräch per Zoom mehr Offenheit ermöglicht, als man je erwartet hätte.»
Rasante Entwicklung bietet ein ideales Forschungsfeld
Die rasanten Entwicklungen der Online-Präsenz von Kirchen sind ein Idealfall für die Forschung, denn solche Beobachtungen können auf aktuellste Erfahrungen abstützen und präzis analysieren, was sich verändert. Es stellen sich grundlegende Fragen wie
- Welche Erfahrungen machen Seelsorgende mit der Online-Kirche?
- Was verändert sich – und in welche Richtungen?
- Welche Folgerungen ergeben sich?
In der Schweiz beteiligen sich die Praktische Theologie/Zentrum für Kirchenentwicklung (Universität Zürich) und das SPI (St. Gallen) am internationalen Forschungsprojekt „Churches Online in Times of Corona“ (CONTOC). Ende Mai starten sie eine breit angelegte Umfrage, die sich an katholische und reformierte Pfarrpersonen und Seelsorgende richtet.
Aktives Ausfüllen der Umfrage schafft Erkenntnisse
Arnd Bünker und ist sehr gespannt auf die Rückmeldungen und motiviert jetzt schon, das Projekt mit aktiver Beteiligung und Ausfüllen der Umfrage zu unterstützen, denn: «In Zeiten schneller Veränderungen ist genaues Hinsehen wichtig – Beteiligung an der Umfrage auch!»
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