Auszeichnung der Herbert-Haag-Stiftung Wandermedaille für Veronika Jehle
Veronika Jehle strahlte, als sie in der gut besuchten katholischen Kirche St. Benignus Pfäffikon die Wandermedaille der Herbert-Haag-Stiftung in den Händen hielt. Diese Auszeichnung ist für sie Ehre und Verpflichtung zugleich. Sie sagte: «Es geht um die Freiheit zu sprechen und zu handeln. Und es geht um die Freiheit, die Kirche zu verändern.» Jehle zeigte sich stolz, dass es im Bistum Chur eine Tradition von Menschen gebe, die mutig, frei und verantwortlich für Veränderungen in der Kirche eingestanden sind und einstehen:
«Ich fordere und bin überzeugt davon, dass Gleichberechtigung in unserer Kirche strukturell verankert werden muss.“
Mit den Worten «Du bist für unsere Kirche ein Geschenk» überreichte die vormalige Medaillen-Trägerin Brigitta Biberstein die Wandermedaille. In ihrer Laudatio sagte sie: «Die Hoffnung auf eine geschwisterliche Kirche lässt mich diese Medaille weiter reichen an eine junge Frau, die für eine mutige und vielstimmige Kirche eintritt.»
Veronika Jehle wurde 1985 in Wien geboren. Heute ist sie Spitalseelsorgerin am Kantonsspital Winterthur und Redaktorin des Zürcher Pfarrblatts «Forum». Sie engagiert sich im interreligiösen Dialog, in der Junia-Initiative, bei «Vielstimmig Kirche sein» und war früher Sprecherin der SRF-Sendung «Wort zum Sonntag».
Nahe bei den Menschen
Das will die Wandermedaille der Herbert-Haag-Stiftung. Die Idee zur Wandermedaille geht auf Martha Brun zurück. 1991 erhielt die ehemalige Menzinger Schwester den Herbert-Haag-Preis für Freiheit in der Kirche - so die Inschrift der Medaille. Auf ihrem Sterbebett im Jahr 2015, erzählte Brigitta Biberstein, wünschte Brun, die Medaille möge auf Wanderschaft gehen. «An Frauen und Männer, die sich mutig für eine gleichberechtigte Kirche engagieren», betonte Biberstein. Martha Brun gab die Herbert-Haag-Medaille an die Theologin Bernadette Tischhauser weiter. Diese wiederum übergab die Medaille an Brigitta Biberstein.
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