Kirche aktuell

Wanderausstellung Klimaball - Spiel mit der Zukunft

Verein Permeable
Sonja Koch
Sonja Koch
Ab Juni 2022 rollt der Klimaball schweizweit über öffentliche Plätze. Die Szenografin Sonja Koch vom Verein Permeable erklärt, was es mit der rund drei Meter hohen Kugel auf sich hat.
29. Juni 2022

Aktuell steuern wir auf eine Erwärmung von 4°C oder mehr zu. Das hat bereits katastrophale Folgen wie Hungersnöte, Wasserknappheit, häufigere und stärkere Stürme, Waldbrände, Kriege um schwindende Ressourcen, einen steigenden Meeresspiegel und andere Umweltkatastrophen.

Klima-Aktionsplan mit Massnahmen

Darum müssen wir auf individueller und gesellschaftlicher Ebene stärker ins Handeln kommen. Inzwischen gibt es eine Vielfalt von Interessensgruppen, die sich mit der nachhaltigen Entwicklung auseinandersetzen. Oftmals richten sich Handlungsvorschläge an die individuelle und persönliche Ebene. Der Klima-Aktionsplan der Schweizerischen Klimabewegung ergänzt diese individuelle Ebene mit 138 Massnahmen auf gesellschaftlicher Ebene, die wir nur gemeinsam einfordern können. Ziel des Aktionsplans ist es, gemeinsame Lösungen für die Klimakrise zu finden und eine vereinte Vision für unsere Gesellschaft von morgen zu schaffen. Er versteht sich als Instrument, das Überschneidungen und Widersprüche toleriert und alle Teile der Gesellschaft motivieren möchte, gemeinsam nach den richtigen Lösungen zu suchen.

Gucklöcher auf die Krise

Der Klimaball nimmt diese Einladung an und lädt die breite Bevölkerung ein, sich mit den Massnahmen, mit denen wir als Gesellschaft die Weichen stellen können, auseinanderzusetzen, sie zu diskutieren, konstruktive Kritik zu üben und zu ergänzen. Statt gegenseitige Schuldzuweisungen finden wir gemeinsam heraus, wie wir unsere Gesellschaft nachhaltig weiterentwickeln können: Gucklöcher geben Einblick auf neun verschiedene Themen, die mit der Klimakrise verknüpft sind. Beim Gruss aus der Zukunft erzählen Computerstimmen rückblickend von positiven Veränderungen. Und vier verschiedene Charakter warten auf einen Ratschlag der Passantinnen und Passanten. Der Klimaball ist aber auch digital erfahrbar: Über einen QR-Code gelangen Besuchende in eine Augmented Reality Umgebung. Spielerisch können Massnahmen-Ideen entdeckt und darüber abgestimmt werden. Die Antworten werden anonym gesammelt und ergänzen mit jedem weiteren Standort den Klimaball. So rollt der Klimaball zu verschiedenen Orten, findet gemeinsame Nenner in der Bevölkerung und macht sichtbar, für was wir gemeinsam einstehen.

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Projektteam und Motivation

Hinter dem Projekt stehen viele Menschen und Organisationen, die zum Teil mit grossem freiwilligem Engagement den Klimaball ins Rollen gebracht haben. Die Hauptverantwortung trägt der Verein Permeable. Er ist darauf spezialisiert, gesellschaftliche Themen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, zu sensibilisieren und zum Handeln anzuregen.
Im Verein vertreten sind Fachleute aus den Bereichen Design, Szenografie, Musikwissenschaft, Dramaturgie, Kommunikation & Social Media, Soziale Arbeit, Gaming, VR und Journalismus. Für den Klimaball zogen wir zudem Experten und Expertinnen aus verschiedenen Umweltbereichen bei, die das notwendige Wissen und ihre Erfahrungen zum Klimaschutz einbrachten.

Ball mit vielen Facetten

Wir verstehen den öffentlichen Raum als Ort, der für alle zugänglich ist und in dem eine thematische Diskussion und Auseinandersetzung stattfinden soll, damit sich das gesellschaftliche Zusammenleben entwickeln kann. Eine interaktive Ausstellung im öffentlichen Raum bedeutet daher Sensibilisierung, (Meinungs-) Bildung, Förderung der aktiven Bürgerschaft und damit kulturelle Teilhabe. Als Verein und als individuelle Menschen liegt uns unsere Zukunft am Herzen. Daraus entstand schlussendlich der Klimaball mit all seinen Facetten. Für die Konzeption und Realisation war Sonja Koch verantwortlich. Die Liste aller Menschen, die den Klimaball inhaltlich, gestalterisch und organisatorisch unterstützt haben, ist sehr lang. Gemeinsam mit den Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern und den finanziellen Unterstützenden findet sich eine lange Liste aller Beteiligten unter: https://klimaball.ch/dank/.

Der Klimaball ist öffentlich zugänglich und wird von Events begleitet. Zwischen dem 30. Juni und 15. Juli rollt der Klimaball in Zürich beim Stauffacher und zwischen dem 27. August und 11. September bei der Kirche Liebfrauen. Weitere Informationen unter www.klimaball.ch.