Weltklimarat der Uno Ermutigende Aussichten trotz Gefahren
Die Welt scheint in den letzten Jahren von einer Krise in die nächste zu schlittern. Nun hat letzte Woche der Weltklimarat der UNO seinen dritten Teil des sechsten Weltklimaberichts veröffentlicht. Fazit des Berichts: Die Welt muss sich in den nächsten Jahrzehnten auf schwere Auswirkungen gefasst machen, die Risiken verstärken sich bislang ungebremst und die Gefahren für Mensch und Natur nehmen weiter zu. Dabei sind jetzt bereits benachteiligte Menschen und vulnerable Systeme proportional stärker betroffen.
Mein erster Gedanke dazu:
Bitte nicht! Bitte keine weiteren schlechten Nachrichten, bitte keine scheinbar hoffnungslosen Zukunftsaussichten.
Wir wissen und kennen die Bilder dieser Gefahren bereits. Starkwetterereignisse wie Dürren, Fluten und Hitzewellen werden zunehmen und unsere Gesundheit und Lebensmittelversorgung beeinträchtigen. Der Meeresspiegel steigt und bedroht das Zuhause von Millionen von Menschen. Bei all der Analyse über die Risiken und Gefahren, frage ich mich, passiert denn gar nichts?
Immerhin hat die Bevölkerung im Kanton Zürich letzten Sommer das neue Energiegesetz angenommen und sagt damit Tschüss zu neuen Öl- und Gasheizungen. Wir haben damit eines der wirksamsten politischen Mittel gegen den Klimawandel.
Der neue Klimabericht lässt mich also nicht hoffnungslos und entmutigt zurück, die Weichen sind gestellt.
Auch viele Kirchgemeinden sind bereits aktiv Teil der Lösung: Sie prüfen oder wechseln ihre Energieversorgung, installieren Solaranlagen auf ihren Kirchendächern oder verpflichten sich mit dem Grünen Güggel für ein ganzheitliches Umweltmanagement. Es geht offenbar doch einiges.
Auch der neue Bericht lässt hie und da mit guten Nachrichten ermutigen. Photovoltaik ist beispielsweise im letzten Jahrzehnt massiv günstiger geworden. Die Technik wird nicht nur immer ausgereifter, sondern auch bezahlbarer und wirtschaftlicher. Für die rund 950 Autoren ist auch klar, dass ein konsequenter Klimaschutz auch nachhaltig die wirtschaftliche Entwicklung sichert.
Doch offenbar ist das nicht genug, denn die Emissionen sinken nicht, sie steigen bloss weniger heftig an. Ja, es braucht jetzt entschiedenes und rasches Handeln. Dafür nehme ich die guten Nachrichten mit, um mich weiter und mit vollem Elan für den Klimaschutz zu engagieren. Als neuer Projektleiter Nachhaltigkeit der Katholischen Kirche im Kanton Zürich ist es meine Aufgabe, Kirchgemeinden auf dem Weg zu einer nachhaltigen Kirche zu begleiten – einerlei, ob mit kleinen Schritten oder grossen gemeinsamen Projekten.
Ich freue mich darauf! Und für diese Arbeit bin ich ganz schön zuversichtlich und hoffnungsvoll.
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