Neue forum-Ausgabe Fastenkampagne: Ein Reisfeld auf Sand gebaut
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Gut 30 Männer und Frauen stehen Seite an Seite gebückt und kauernd auf dem Feld und setzen Jungpflänzchen in die Erde. Es ist fruchtbare Erde, die sie auf den Sand geschüttet haben und so ein Feld von rund 10 auf 40 Metern errichtet haben. Nur wenige Meter neben dem Feld fliesst ein Fluss vorbei.
Die Bäuerinnen und Bauern, die hier arbeiten, sind Mitglieder einer Solidaritätsgruppe – initiiert und begleitet auf Anregung von Fastenopfer. Das Konzept der Solidaritätsgruppe ist denkbar einfach: Die Mitglieder helfen sich gegenseitig mit zinslosen Darlehen in Notsituationen aus. Und Letztere gibt es immer wieder, erst recht, wenn es eh schon am Nötigsten mangelt: Bereits ein Krankheitsfall in der Familie oder eine insektenbefallene Ernte führt viele in die Schuldenfalle und somit weiter in die Armut. Auch die Ausbildung der Kinder kostet.
Kredite bei lokalen Geldgeberinnen und Geldgebern aufzunehmen, ist teuer, Zinsen können bis zu 300 Prozent betragen. «Dank der Solidaritätsgruppe kann ich mich nun gegen Wucherzinsen schützen», sagt die Bäuerin Victorine Mahalefitra. «Wir konnten unsere Kinder einschulen», sagt Bauer Torosoa Manankery und lächelt. Seine Tochter Nomenjanahary Tsarafidy möchte Hebamme werden, und die 12-Jährige fügt an: «Als Hebamme kann ich meinem Dorf wirklich helfen.»
Gemeinschaftsfelder für zusätzliches Einkommen
Zusammen legen die Bäuerinnen und Bauern auch weitere Felder an, zusätzlich zu den eigenen. So können sie mehr und vielfältiger produzieren, zusätzliches Gemüse verkaufen. Das Reisfeld auf dem Sandstück ist eines dieser Gemeinschaftsfelder. Weil das fruchtbare Land in der Umgebung schon von eigenen Feldern bebaut sei und Wasser hier reichlich vorkomme, habe man sich für diesen Standort entschieden. Ein Test im letzten Jahr auf einem kleineren Abschnitt habe sehr gut funktioniert, erzählt Lalaina Ramaromitanarison. Sie wird von Fastenopfer finanziert und begleitet die Gruppe mit ihrem Wissen zu agrarökologischer Landwirtschaft.
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