Kirche aktuell

Kirche und Frauen «Catholic Women’s Council» macht Kirchen-Männern Beine

Rund zwei Dutzend Frauen aus kirchlichen Gremien, Ordensgemeinschaften und Verbänden vernetzten sich auf Einladung der globalen Initiative «Voices of Faith» in Stuttgart (D) zu einer neuen Initiative, welche die Frauen-Frage endlich auf die Traktandenliste der Weltkirche bringen will. Auch Synodalratspräsidentin Franziska Driessen-Reding ist mit von der Partie.
06. November 2019 Katholische Kirche im Kanton Zürich

«In den Strukturen und Machtverhältnissen der katholischen Kirche muss sich grundsätzlich etwas ändern, wenn wir aus der grossen Krise herauskommen wollen», ist die Zürcher Synodalratspräsidentin überzeugt. Dies vor allem auch im Hinblick auf die Beteiligung von Frauen an den relevanten Entscheidungsprozessen in der Kirchenleitung, von denen sie noch immer weitestgehend ausgeschlossen sind. «Missbrauch, Frauen-Missachtung und Klerikalismus gehen mit meinem Verständnis von einer dienenden Kirche nicht zusammen», weshalb sie am internationalen Treffen kirchlich engagierter Frauen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vom 1. bis 3. November im deutschen Stuttgart teilgenommen habe. Aus der Schweiz begleiteten sie unter anderen auch Priorin Irene Gassmann vom Kloster Fahr und die Präsidentin des Frauenbundes, Simone Curau-Aeppli.

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«Frauen, bewegt Euch!»

In seiner Schlusserklärung betont das neue Netzwerk, das sich ganz bewusst auf den ambitionierten Namen «Catholic Women’s Council» taufte (katholisches Frauen-Konzil), «dass wir Frauen dringend aufhören müssen, mit unseren selbsternannten Herrschern mitzuspielen und uns frei machen von der Vorstellung, dass die grossen Schritte aus der Kirchenhierarchie herausgehen.» Die Initiantin von «Voices of Faith», die Liechtensteinerin Chantal Götz, will aber nicht nur an die Kirchen-Männer appellieren, sondern auch an die Frauen selbst: «Es liegt ganz allein an uns Frauen, inwieweit wir uns selbst sichtbar in dieser Kirche machen wollen. Wir haben keine Zeit mehr zu warten, bis die aktuellen männlichen Kirchenführer sich bewegen. Wir rufen alle Frauen auf – bewegt Euch!»

Kampagne #overcomingsilence

Arbeitsgruppen des Netzwerks wollen sich auf die Sakramententheologie und die Ämterstruktur in der Kirche konzentrieren, also auf den Kern des Problems, welcher bis heute die Gleichberechtigung in der Kirche verhindert. Es sollen aber auch möglichst viele Frauen ihre Stimme erheben, wozu die Kampagne #overcomingsilence (das Schweigen überwinden) lanciert wurde. Über 1400 Kirchen-Frauen, unter ihnen auch zahlreiche Ordensschwestern - haben ihre Stimme bereits erhoben. Natürlich sind auch Männer herzlich eingeladen, in den Chor der aufmüpfigen Frauen einzustimmen.