Kirche aktuell

Petition #evakuierenJETZT Abt Urban ruft Bundesrat zum Handeln auf

Abt Urban hat als einer der ersten die Petiton #evakuierenJETZT unterzeichnet. Engagierte Persönlichkeiten aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen appellieren an den Bundesrat, jetzt zu handeln und Flüchtlinge aus den Lagern in Griechenland in die Schweiz zu holen.
14. April 2020 Katholische Kirche im Kanton Zürich

So schnell bringt es sonst auch Abt Urban von Kloster Einsiedeln in kaum einer seiner Predigten auf den Punkt wie jetzt, wenn er über die Petition #evakuierenJetzt spricht:

«Corona ist der letzte Tropfen, der ein Fass zum Überlaufen bringt, von dem wir schon lange wissen, dass es voll ist. Die Zeit drängt. In und vor Griechenland herrschen für Flüchtlinge unhaltbaren Zustände, die nicht noch schlimmer werden dürfen.»

Solidarität mit Notleidenden in Griechenland

Wie sollen sie sich in den Flüchtlingslagern in Griechenland vor Corona schützen, wenn sich 1000 Menschen einen einzigen Wasserhahn teilen müssen? Wie sollen Distanz und Hygiene in völlig überfüllten Lagern eingehalten werden? Ein Ding der Unmöglichkeit.

«Ich habe als einer der Erstunterzeichner die Petition www.evakuieren-jetzt.ch unterstützt, weil ich in direktem Kontakt bin mit Hilfsorganisationen, welche die dramatische Lage bestätigen. Was bei uns die Corona-Krise positiv an Solidarität hervorruft, darf nicht in eine Abschottung gegenüber dem Elend der Flüchtlinge führen.»

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Als Abt setzt er sich für die Petition ein, weil er weiss, dass die Kirche gut vernetzt ist, er mit seiner Stimme viele Menschen sensibilisieren kann und er auch viele Leute kennt, die konkret mithelfen werden, wenn dies gefordert ist – und sendet gleich ein konkretes Signal Zeichen an die Verantwortlichen: «Ich bin darum bereit, wie in der Vergangenheit wieder Flüchtlinge aufzunehmen, sollte das Kloster dazu aufgefordert werden.»

Der Libanon hungert

Dass Europa von der Problematik der Flüchtlinge eingeholt werden wird, illustriert er, indem er aus einer Mail vorliest, die ihn soeben aus dem Libanon erreicht hat. Der Absender schildert die katastrophale Lage im Land, das auf seine viereinhalb Millionen Einwohner gut zwei Millionen Flüchtlinge aufgenommen hat, jetzt an Hunger leidet, vor dem Staatsbankrott steht und auf einen Bürgerkrieg zusteuert. 

«Corona bringt jetzt vieles auf den Punkt, das wir schon lange wissen. Europa kann die Solidarität nicht länger vor sich hinschieben.»