Portugiesen feiern Weihe als Familienfest
Ein grosses Fest am vergangenen Sonntag nicht nur für die Gemeinschaft der Portugiese, sondern für die ganze katholische Kirche im Kanton Zürich: Pastoralassistent José Paulo Costa wurde in der Pfarrkirche St. Felix und Regula Zürich zum ständigen Diakon geweiht.
Erzbischof reiste von Portugal an
Paulo Costa ist verheirateter Theologe und hat die Vorbereitung auf die Weihe zusammen mit seinen sechs Kollegen absolviert, die bereits im Januar vor einem Jahr zu ständigen Diakonen geweiht wurden. Da alle fremdsprachigen Seelsorger mit der Weihe in ein Heimat-Bistum inkardiniert werden, reiste Erzbischof von Braga, Dom Jorge Ortiga, für diesen speziellen Gottesdienst nach Zürich. Als Zeremoniar führte Luis Varandas, der Pfarrvikar von Fällanden und selber auch Portugiese, durch die anspruchsvolle Liturgie. „Für die Gottesdienstgemeinde war es ein emotionaler und freudiger Schritt“ freute sich Varandas. Neben dem Chor sang auch der von Paulo Costa gegründete Jugendchor und brachte jugendliche Frische in den Gottesdienst.
Eindrückliche Zeichen der Weihe
Mit dem laut gesprochenen Bekenntnis „Ich bin bereit“ trat der Weihekandidat vor den Bischof. Auch Costas Ehefrau bezeugte, dass sie bereit ist, den Dienst ihres Mannes zu unterstützen.
Besonders eindrücklich war der Moment, als der Weihekandidat vor dem Altar flach am Boden lag und die versammelte Gottesdienstgemeinde die Allerheiligenlitanei sang.
Nach stillem Gebet erfolgte die eigentliche Weihe, indem der Bischof dem Kandidaten die Hände auf den Kopf legte. Anschliessend wurde der Diakon liturgisch eingekleidet und er bekam das Evangelienbuch überreicht, mit dem Auftrag die Frohe Botschaft zu den Menschen zu bringen.
In seiner Predigt lud Erzbischof Jorge Ortiga zu einer Gewissenerforschung ein: Jeder solle über den je eigenen Umgang mit den Mitmenschen nachdenken, denn die Nächstenliebe zeichne eine besondere Aufgabe des Diakons aus. Im Sinne der Aufgabe eines Diakons seien alle Getauften berufen, zu handeln und allen Menschen mit Nächstenliebe und Barmherzigkeit zu begegnen.
Smalltalk mit dem Erzbischof
Beim anschliessenden Fest herrscht eine familiäre Stimmung. Für viele Menschen war es die Gelegenheit auch mit dem offenen und kommunikativen Erzbischof persönlich ins Gespräch zu kommen.
Paulo Costa steht Red und Antwort
Auf die Frage, welche Motivation ihn zum Entscheid geführt habe, sich zum ständigen Diakon weihen zu lassen, antwortete Paulo Costa: „Als Getaufte haben wir alle den Auftrag, unsere Talente zu leben. So habe ich mich entschieden, Verantwortung zu übernehmen und mich in besonderer Weise für die portugiesische Mission einzusetzen.“
Vor der Weihe wurde auch seine Frau befragt und musste der Weihe zustimmen. „Am Anfang war sie überrascht, weil sie dachte dass ich als verheirateter Theologe nicht geweiht werden kann. Sie freut sich mit mir und unterstützt mich.“ Jetzt kann Paulo Costa als ständiger Diakon in der portugiesischen Gemeinschaft wirken und er freut sich auf neue Aufgaben: „Die Portugiesische katholische Mission hatte bis heute nur einen Priester. Alle sakramentale und diakonische Arbeit lag bei ihm. Da wir jetzt zu zweit sind, haben wir mehr Möglichkeiten sakramental und diakonisch zu wirken.“
Meilenstein für die Migrantenseelsorge
Der Spanier Luis Capilla und der Pole Artur Czastkiewicz sind bischöfliche Beauftragte für Migrantenpastoral. Auch für sie war die Weihe eines portugiesischen Pastoralassistenten ein Meilenstein für die Migrantenseelsorge der katholischen Kirche im Kanton Zürich: „Sie ist ein Beispiel dafür, wie Migranten bei uns Heimat finden und sich in den Dienst der Kirche stellen, sei es als ständiger Diakon wie jetzt Paulo Costa oder Priester wie Luis Varandas. Beide übernehmen Verantwortung in der Seelsorge der Ortspfarrei“ freut sich Capilla. Die Integration zeigt sich auch daran, dass Paulo Costa im Projekt der interkulturellen Katechese in seiner Pfarrei engagiert ist.
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