Renovierte Kirche Thalwil wurde eingesegnet Neuer Glanz für St. Felix und Regula

Nach dem feierlichen Einzug in die renovierte Kirche St. Felix und Regula stand der Gottesdienst am Barmherzigkeitssonntag ganz im Zeichen des sozial-diakonischen Auftrags der Kirche. Bischof Joseph Maria Bonnemain plädierte in seiner Predigt für Offenheit und Dynamik. Er warb mit Elan und Humor dafür, besonders auf Benachteiligte zuzugehen und nicht in der eigenen «Clique» zu verharren. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Seelsorgeteams unter Leitung von Ortspfarrer Marius Kaiser warben für offene Herzenstüren, damit sich das Motto der Pfarrei «Eine Gemeinschaft, die trägt» verwirkliche.

Vollauf gelungen

Die Blicke der Besuchenden im Gottesdienst schweiften im neuen Gotteshaus umher, das vom Architekturbüro Šik AG unter Leitung von Miroslav Sik erneuert wurde. Augenfällig ist, dass der Chor durch den Rückbau früherer Eingriffe auf seine ursprüngliche historische Gestalt zurückgeführt wurde. Dadurch entstand auch eine kleine Kapelle für den Werktagsgottesdienst. Leicht und frisch wirkt die weisse Chor-Kuppel mit der blauen Himmelsfärbung der Wände. In ihr hängt ein restauriertes weisses Jesus-Kreuz aus einer alten, Jahre lang im Estrich deponierten Kreuzigungsgruppe. Die Chorwand ist mit altem und neuem Chorgestühl verkleidet, was die Rückwand stimmungsvoll erscheinen lässt. Der Chor-Boden hebt sich durch den dunklen Stein farblich von den beigen Stiegen ab. Bisherige Liturgie-Objekte, Altar, Ambo, Tabernakel und Osterkerze erfahren neue Akzente auf dem dunklen Boden. Die neue Marienkapelle hinten in der Kirche lädt zum Gebet zur Mutter Gottes ein. Viele Details interessierten weiter, wobei Insidern Ähnlichkeiten mit der im Jahr 2017 ebenfalls unter der Ägide von Architekt Miroslav Sik erneuerten katholischen Kirche in Horgen auffiel: Die Neugestaltung des Chors und die Lichteffekte sind in der Kirche St. Josef wie in Thalwil zentral.

Freude über Erneuerung

Begeistert vom neuen Gotteshaus ist der katholische Ortspfarrer Marius Kaiser. Er sagt: «Ich bin dankbar, dass in der neu renovierten Kirche der Blick wieder frei auf den Chorraum ist, da er wie ein offenes Fenster zum Himmel zeigt». Kirchenpflegepräsident Marcel Bischof sagt im Blick auf die Vergangenheit: «Rund 40 Jahre sind es her seit der letzten Renovation und etwa 10 Jahre dauerte es insgesamt bis zur Erneuerung der Kirche, die sich nun so wunderbar präsentiert und heute eingesegnet wurde». Marcel Bischof ist froh, dass der im Juni 2021 gesprochene Baukredit von 3,68 Millionen Franken für die Innenraum-Gestaltung und die technische Sanierung der Kirche nahezu eingehalten werden konnte.

Orgelerweiterung erwünscht

Einige Details sind weiter pendent: Noch nicht erstellt ist der behinderungsfreie Zugang über die ehemalige Sakristei in den Chorraum. Auch für die Hauptorgel gibt es noch Wunschbedarf: Ein drittes Manual soll eingebaut werden, wenn die dafür nötigen 150 000 Franken verfügbar sein werden. Die Kirchenstiftung hat zwar bereits 40 000 Franken für die Erstellung der Pfeifen bereitgestellt. Die Umsetzung wird aber erst in Angriff genommen, wenn der gesamte Betrag in trockenen Tüchern ist. Pendent ist auch noch die Lieferung einer kleinen Truhenorgel für den Chorbereich. Die Wandteppiche, die bisher die Seitenaltäre der Kirche schmückten, sind neu im Pfarrsaal fix installiert.

Text: Viviane Schwizer

Ein Interview mit Diakon Felix Zgraggen zur Einsegnung ist auf kath.ch erschienen.