Aussendungsfeier nach Pastoraljahr Zehn neue Seelsorgende fürs Bistum Chur
Nach dem Studium kann man auch in der katholischen Kirche nicht sofort voll ins Berufsleben einsteigen. Während des ersten Jahres in der Pfarrei absolviert man parallel den einjährigen Pastoralkurs des Bistums Chur. Dieser wird vom Regens des Priesterseminars St. Luzi, Daniel Krieg, geleitet. Im Pastoralkurs werden die Praxiserfahrungen reflektiert und weitere praxisrelevante Inhalte vermittelt. Nach einem Jahr ist es dann so weit, die Kandidaten werden vom Bischof persönlich in den Dienst ausgesendet.
Aussendungsfeier
Dieses Jahr fand die Missio-Feier in der Kirche St. Ulrich in Winterthur statt und Marcus Scholten durfte als Pfarreibeauftragter und Ausbildungsverantwortlicher von Silvia Di Lazzaro begrüssen. Er führte die Mitfeiernden in die Geschichte des heiligen Ulrich ein und gab der Gemeinde den Gedanken mit auf den Weg, dass zur Ausbildung Lehre und Praxis gehören und es deshalb auch richtig sei, die Feier hier in einer der Praxispfarreien abhalten zu können.
Die Feier, an der die Seelsorgerinnen und Seelsorger mit vielen kreativen Elementen beteiligt waren, führte lebendig und mit viel Musik durch die einzelnen Teile des Gottesdienstes.
Seelsorger als lebendige Steine
Die beiden Bibeltexte, die passend zur Aussendung den Grundstein der Kirche und die Kernfrage, wie wir Jesus wahrnehmen, in den Mittelpunkt stellten, bildeten den Rahmen für die Predigt von Bischof Joseph.
In seiner Predigt haben die aufmerksamen Zuhörer viel Neues und die neuen Seelsorgenden ein wärmendes und nachhaltiges Bild für ihre Aufgabe für und mit den Menschen mitbekommen. Neu, weil ein Blick in die Zukunft nicht nur das Heilige Jahr 2025 sieht, sondern auch 1700 Jahre nach dem ersten Konzil von Nicäa. Dieses Konzil beschäftigte sich mit der Frage, ob Jesus Mensch oder Gott ist. Eine Frage, der wir uns als gläubige Christen immer wieder stellen müssen und dürfen, auch mit Hilfe der neuen Seelsorgerinnen und Seelsorger. Und dann lenkte er die Aufmerksamkeit auf ein Datum, das noch etwas weiter in der Zukunft liegt, aber grosse Schatten werfen wird. Im Jahr 2033 werden wir den 2000. Jahrestag der Auferstehung Christi feiern.
Wärme weitergeben
Um von der Person und Botschaft Jesu zu erzählen, um in seinem Geist für und mit den Menschen unterwegs zu sein, gab Bischof Joseph den Seelsorgenden, das Bild vom Stein im Kachelofen mit auf den Weg. Der Stein im Ofen wird durch das Feuer warm. Er speichert die Wärme und kann sie lange abgeben, so dass wir uns in der Nähe des Ofens wohl und warm fühlen. Dieses gute Gefühl, die Liebe Gottes, dürfen die Seelsorger aufnehmen, hinaustragen und mit den Menschen teilen.
Mit dem Wunsch, dass die neuen Seelsorgenden wie diese Steine wirken mögen, wurden alle Absolventinnen und Absolventen des Pastoraljahrs vom Bischof nach ihrer Bereitschaft gefragt; der Bereitschaft, im Auftrag des Bischofs für und mit den Menschen unterwegs zu sein; sich in den Dienst der Kirche und damit der Gläubigen zu stellen. Als Zeichen der Verbundenheit segnete und umarmte der Bischof jeden Seelsorger, jede Seelsorgerin nach der Bereitschaftserklärung.
Gemeinsame Fürbitten
Mit dieser schönen Geste wurde die Eucharistiefeier eingeleitet. Neben den eher unbekannten Liedern, die der Chor lautstark vortrug, überraschten die Fürbitten: Eine Kerze wurde durch den Kirchenraum getragen und sammelte so symbolisch alle Wünsche und Bitten der Anwesenden. Ein Zeichen dafür, dass nicht nur die «vorne» etwas zu sagen und zu geben haben und nicht immer alles ausgesprochen werden muss.
Dank an alle
Auch der Dank am Ende des Gottesdienstes war keine Aufzählung von Namen, wie wir es gewohnt sind. Man sass da und wartete darauf, dass nun Name um Namen folgen würde, wie sonst auch von drei verschiedenen Dankenden. Die Seelsorgerinnen und Seelsorger überraschten noch einmal, indem sie nicht jedem einzelnen, jeder einzelnen dankten, sondern allen, die zugehört haben, die Rückmeldung gegeben, die beigestanden haben, die Geduld hatten und vieles mehr. So ist ein Bild entstanden, das auf aussergewöhnliche Weise zeigt, was es alles braucht, um nach dem Studium, neben der Arbeit in der Pfarrei, neben Familie und Freunden, das Pastoraljahr erfolgreich zu absolvieren.
Herausfordernde Gruppe
Der einzige persönliche Dank ging an Regens Daniel Krieg. Mit dem Dank und dem kleinen Geschenk wurde auch deutlich, dass der gegenseitige Respekt und das Verhältnis gut waren; dass Regens aber nicht die einfachste Gruppe «hinaus» schickte.
Bevor sich alle in die Mittagssonne begaben, lud Marcus Scholten noch zu einem Apéro und Pizzaessen ein.
Neue Seelsorgende im Kanton Zürich
Aus dem Kanton Zürich haben folgende Personen ihren Weg in die Seelsorge beendet und wirken nun in ihrer Pfarrei oder, der Dienststelle:
Silvan Baumann, der sein Theologiestudium in Chur absolvierte, wirkt in St. Konrad in Zürich und der Militärseelsorge.
Jan Bergauer studierte ebenfalls in Chur und arbeitet in der Pfarrei Christkönig in Kloten.
Silvia Di Lazzaro studierte im Bischöflichen Sonderprogramm in Chur. Sie wird in St. Ulrich in Winterthur wirken.
Petra Andrea Hug studierte in Chur Theologie und wird sich in Dietikon und Engstringen in den Dienst der Menschen stellen.
Ursula Mohr Stengel studierte Theologie und Germanistik in Saarbrücken, Zürich und Freiburg in Breisgau. Ihr Wirkungsfeld ist das Spital Uster.
Séverine Piazza studierte nach dem RPI in Fribourg Theologie und wird ihren Weg in Urdorf weitergehen.
Inna Praxmarer studierte Theologie und Journalistik in Krakau, Polen. Nach einem Doktoratsstudium in Religionswissenschaften und Berufsjahren als Religionslehrerin und Sozialarbeiterin ist sie nun Teil des Teams der Behindertenseelsorge.
Peter Stäuble Marinelli studierte Theologie in Luzern. Danach wirkte er zunächst als Katechet und Jugendarbeiter, ehe er in der Katholischen Kirchgemeinde St. Gallus Schwammendingen gut 11 Jahre als Sakristan tätig war. Die Pfarrei St. Petrus, Embrachertal darf weiterhin auf seine Dienste zählen.
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