Friedhof Sihlfeld Gräber unter dem Regenbogen
In vorausgehenden Gesprächen mit queeren Organisationen sowie diversen Religionsgemeinschaften wurde für die Projektverantwortlichen von «Regenbogen-Ruhe» schnell klar, dass ein Bedürfnis nach einer Grabstätte für queere Menschen besteht. Nicht zuletzt auch, weil Herkunftsfamilien - trotz der Ehe für alle - nach wie vor queere Lebensentwürfe oft nicht akzeptieren.
Daher der Wunsch vielern queerer Menschen, auch im Tod Teil der queeren Wahlfamilie bleiben zu können. Dies gilt für die Verstorbenen wie auch für die Hinterbliebenen. Zudem sind Friedhöfe ein wichtiger Teil unserer kulturellen Landschaft und tragen zur Aufrechterhaltung der Geschichte und Traditionen unserer Gemeinschaft(en) bei. Sie geben Einblick in die Vergangenheit und ermöglichen, mehr über Vorfahren und deren Lebensweisen zu erfahren.
Initiantin des Projektes regenbogen-ruhe.ch, ist eine Arbeitsgruppe der HAZ - Queer Zürich. Die Stadt Zürich ermöglicht nun das Themengrabfeld Regenbogen, das allen Menschen aus allen Landesteilen offensteht.
Neben dem Grabfeld ist die Homepage www.regenbogen-ruhe.ch zentraler Bestandteil des Projektes. Diese soll queere Lebensbiografien beinhalten, Zugang zu queerfreundlichen Dienstleistungen (Nachlass, Bestattung, Trauerbegleitung u.a.) ermöglichen oder über das Vorgehen bei einem Todesfall informieren. Zudem soll ein Fonds geäuffnet werden, da das Projekt regenbogen-ruhe.ch sich selber finanzieren muss und themenverwandte Projekte unterstützen möchte (zum Beispiel Gedenkfeiern u.a.).
Heute, Mittwoch, 3. Mai wird das Projekt «Regenbogen-Ruhe» im Kulturhaus Helferei, Kirchgasse 13, Zürich, vorgestellt.
Im Rahmen des «Pink Apple Filmfestivals» findet eine Diskussion mit Input-Referat statt.
- Mitglieder der Arbeitsgruppe «Regenbogen-Ruhe» sind:
Barbara Bosshard (queerAltern)
Bettina Burkhardt (Lesbenorganisation Schweiz LOS)
Melanie Handschuh (Christkatholische Kirchgemeinde Zürich)
Nicole Müller (Lesbenorganisation Schweiz LOS)
Dominik Steinacher (Pink Cross und HAZ)
Das Projekt «Regenbogen-Ruhe» wird von der reformierten Kirche Zürich, der christkatholischen Kirchgemeinde Zürich sowie der HIV-Aidsseelsorge der röm.-katholischen Kirche unterstützt.
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