Tiersegnung in St. Anton/ZH «Alle Geschöpfe dieser Erde haben eine Seele»
Die SchöpfungsZeit bietet Anlass, um über unseren Lebensstil nachzudenken. Wie kommt das in Ihrer Pfarrei an?
Heidi Hürlimann: Unterschiedlich. Es gibt Menschen, die das gut finden. Andere wollen es nicht hören oder fühlen sich eher genervt. Der Fokus bei uns liegt nicht beim Moralisieren. Es soll vielmehr ein Impuls sein, gerade in der aktuellen Situation.
Für kommenden Sonntag ist im Anschluss an den Gottesdienst eine Tiersegnung geplant. Ist es die erste Segnung dieser Art in der Pfarrei?
H.H.: Wir haben bei uns schon zwei oder drei Mal Tiere gesegnet. Initiiert haben diesen Akt die Franziskaner in unserer Pfarrei. Es waren bisher eher kleinere Grüppchen mit Tieren anwesend, mitgebracht wurden vor allem Hunde, auch schon mal ein Papagei.
Was für Tiere erwarten Sie am Sonntag?
H.H.: Meine Tochter wird drei Meersäuli zur Segnung mitbringen, ich erwarte auch Hunde und Katzen. Eine Freundin von ihr möchte auch ihre 30 Fische segnen lassen, kann aber das Aquarium nicht in die Kirche bringen. Für alle nicht anwesenden Tiere gilt, dass sie mitgesegnet sind.
Haben für Sie Tiere auch eine Seele?
H.H.: Ja, sicher. Auch Pflanzen haben eine Seele. Ich bin überzeugt, dass alle Geschöpfe dieser Erde eine Seele haben.
Wie haben Sie es persönlich mit dem Essen von Fleisch?
H.H.: Ich esse seit 20 Jahren bewusst kein Fleisch mehr. Ins Grübeln gekommen bin ich aber bereits mit vier Jahren. Ich erhielt einen Markknochen und fragte bei meinem Vater nach und merkte, dass dieser kein Kunstprodukt war, sondern von einem richtigen Tier stammte, das mal gelebt hatte.
Hier kommen Sie zum Familiengottesdienst mit anschliessender «Teilete» und Tiersegnung vom 2. Oktober.
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