Kirche aktuell

10 Jahre Pilgerweg Auf den Spuren der Stadtheiligen

Zugewuchert und fast vergessen: Vor fünf Jahren wurde die Felix-und-Regula-Quelle wieder für Besucher hergerichtet. Eindrücke aus einem ganzen Jahrzehnt Pilgern vom Glarnerland bis nach Zürich sind jetzt in einem Bildband zusammengefasst.
06. September 2023 Katholische Kirche im Kanton Zürich

In der fast unberührten Natur des Tierfehds entspringt die Felix-und-Regula-Quelle. Nur mit der Seilbahn gelangen die Pilger hierher, die sich auf die Spuren der Zürcher Stadtheiligen Felix, Regula und Exuperantius machen. Denn seit nunmehr 10 Jahren ist die abgelegene Quelle Ausgangspunkt des nach den Heiligen benannten ökumenischen Pilgerwegs vom Linthal im Glarnerland nach Zürich. Angestossen hat das Projekt damals der Pfarrer der ansässigen Gemeinde, Josef Kohler. Zum Jubiläum hat er seine persönlichen Pilgereindrücke in einem Bildband zusammengefasst.

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Die Felix-und-Regula-Quelle entspringt im Tierfehd. Bild: Johanna Göhring

Eine schöne Erinnerung oder eine gute Alternative insbesondere für diejenigen, die nicht gut zu Fuss sind. Denn der Weg des Wassers führt die Pilger über 70 km vorbei an Felder und Wiesen, bergauf und -ab, vorbei am Schreyenbachfall. «Wenn es regnet, kann der Bach hier so mächtig werden, dass man ihn kaum mehr überqueren kann», erzählt Willi Hunziker, Präsident des Vereins «Felix und Regula Pilgerweg» im katholischen Pfarrblatt forum. «Im ersten Pilgerjahr war er so reissend, wir mussten den Leuten einzeln über den Bach helfen. So etwas bleibt unvergesslich!» Gepilgert werde unabhängig von den Wetterbedingungen. Bei Regen entstehe eine besondere Atmosphäre und ein besonderes Gemeinschaftsgefühl, wenn alle mit Pelerine oder Regenschirmen unterwegs sind.

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Bronzestatuen der Heiligen Felix und Regula bei der nach ihnen benannten Quelle. Bild: Julia Göhring

Dieses Jahr wird der Verein am kommenden Wochenende auf zwei Etappen von Linthal nach Uznach wandern und dann am 3. Tag mit dem Schiff von Schmerikon nach Zürich fahren. In Zürich selbst wird die traditionelle Feier der Zürcher Stadtheiligen Felix, Regula und Exuperantius am Sonntag, 10. September, stattfinden. Organisiert wird sie vom Verband Orthodoxer Kirchen im Kanton Zürich. Die Prozession zum Festgottesdienst im Grossmünster startet gegen 16.30 Uhr im Lindenhof. 

 

Der Überlieferung nach waren das Geschwisterpaar und ihr Gefährte Exuperantius Mitglieder der Thebäischen Legion. Um 302 n. Chr. bei Agaunum (Saint-Maurice) im Wallis erlitten sie den Märtyrertod.

 «O heilige Märtyrer Felix, Regula und Exuperantius, ihr himmlischen Beschützer Zürichs und Fürbitter für unsere Seelen; aus dem fernen Theben seid ihr gekommen und habt Meer und die Alpen überquert, um unserer Stadt das Licht des Glaubens zu bringen», beginnt das den Stadtheiligen gewidmete Gebet.