Kirche aktuell

Solidaritätsaktion für Monika Schmid Aufstand der zornigen Frauen

Die katholische Frauenbewegungen «Voices of Faith» und Maria 2.0 lancieren eine Solidaritäts-Petition, weil der Bischof von Chur, Joseph Maria Bonnemain, kirchenrechtliche Massnahmen wegen des Abschiedsgottesdienst von Monika Schmid eingeleitet hat.
03. September 2022 Katholische Kirche im Kanton Zürich

«Voices of Faith» und Maria 2.0 reagieren mit einer Solidaritäts-Petition auf die eingeleitete kirchenrechtliche Voruntersuchung gegen die Seelsorgerin Monika Schmid und das ganze Pfarreiteam von Effretikon. Auch Synodalratspräsidentin Franziska Driessen-Reding unterstützt als Erstunterzeichnende diese Erklärung. Diese stellt fest:

«In einem feierlichen Gottesdienst am 28.8. wurde die Gemeindeleiterin Monika Schmid der Pfarrei St. Martin in Effretikon nach 37 erfolgreichen Jahren von ihrer grossen Gemeinde verabschiedet. Während des Hochgebets stand das ganze Team zusammen am Altar und betete. Der Bischof von Chur bezeichnet dieses gemeinsame am Altar Stehen als Missbrauch.» Und weiter:

«Diese Entscheidung nehmen wir mit grossem Befremden zur Kenntnis. Wir solidarisieren uns mit Monika Schmid und allen Seelsorgerinnen und Seelsorgern, denen es gelingt, auch liturgisch Kirche in der Welt von heute zu sein.»

Aktuell haben die Petition bisher 550 Personen unterschrieben (Stand 4. September).

Massnahmen des Bischofs

Am Freitagnachmittag platzte die Medienmitteilung aus Chur in die Nachrichtenstuben:

«Als Diözesanbischof habe ich die Pflicht, zu den Ereignissen der letzten Wochen in Zusammenhang mit der Pensionierung der Seelsorgerin der Pfarrei St. Martin, Illnau-Effretikon, zu reagieren. ... Die Komplexität des stattgefundenen liturgischen Missbrauchs erfordert die Eröffnung einer kanonischen Voruntersuchung.»

Die von Bischof Joseph Maria Bonnemain unterzeichnete Mitteilung bezieht sich auf den Abschlussgottesdienst vom 28. August mit Monika Schmid, die nach 37 Jahren Wirken in der Pfarrei St. Martin, Illnau-Effretikon, in Pension gegangen ist. kath.ch interviewte einen Liturgie-Experten aus Wien und schaltete zur Abschiedsfeier einen Video auf, das zeigt, wie Monika Schmid zusammen mit ihrem Nachfolger, Pfarradministrator Felix Hunger, einem Ordensmann, einem Diakon und einer Pastoralassistentin am Altar die Liturgie mitgefeiert hat, was gemäss amtskirchlichen Vorgaben geweihten Priestern vorbehalten ist.

Die Ergebnisse der angekündigten kanonischen Voruntersuchung, so der Churer Bischof, würden die Grundlage für allfällige, weitere Massnahmen bilden und allenfalls sogar nach Rom zur weiteren Untersuchung weitergeleitet.