Filmpreisverleihung 2023 Ein Abend voller Freude und Melancholie
Mit seiner Festrede über die Bedeutung von Preisen für die Kunst und die Gemeinsamkeiten zwischen Filmindustrie und Kirche brachte der Mundart-Dichter und Schriftsteller Pedro Lenz an der Verleihung des Filmpreises der Zürcher Kirchen das Publikum ein ums andere Mal zum Lachen und erntete am Ende einen tosenden Applaus.
«Die oder dä, wo dä Füumpriis überchunnt, het ne ganz zwifulos fescht verdient», erklärt Pedro Lenz in seiner Ansprache. Und damit hat er Recht, denn Jackie Brutsche nimmt den Preis für ihren ersten Dokumentarfilm «Las Toreras» mehr als verdient entgegen.
Ohne Scheu macht sich die Regisseurin im Film auf die Spuren ihrer Vergangenheit und legt die tragische Geschichte ihrer Familie offen. Es ist eine Geschichte über Verurteilungen, konträre Sichtweisen und letztendlich über das Annehmen des eigenen Schicksals.
«Der Film hat mich restlos überzeugt und als ehemalige Psychiatrieseelsorgerin natürlich besonders berührt und im Ergebnis – Versöhnung durch gegenseitiges Zuhören und Verstehen lernen – begeistert. Auch, dass es manchmal einfach keinen Schuldigen gibt», sagt Sabine Zgraggen, Dienststellenleiterin Spitalseelsorge.
Eine tragende Rolle hat Brutsches Vater inne. Offen und ehrlich spricht er im Film über den selbstgewählten Tod seiner Frau und die vorangegangenen herausfordernden Jahre. Trotz des schweren Themas schafft es die Regisseurin, dass der Film Mut macht, nämlich dazu, eine Transformation im eigenen Leben zu wagen.
Am Samstag, 7. Oktober, gibt es die Gelegenheit den Film zu sehen. Im Rahmen des Zurich Film Festival wird er um 13 Uhr im Arthouse Picadilly gezeigt.
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